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Eine Frage der Form!?

Neues Graduiertenkolleg an der Universität Münster beschäftigt sich mit Geschichte und Kultur ästhetischer Modellbildung / Feierliche Eröffnung am 11. November
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Logo des DFG-Graduiertenkollegs "Literarische Form"

An der Universität Münster nimmt in diesem Wintersemester ein neues Graduiertenkolleg seine Arbeit auf. Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) forschen im Graduiertenkolleg "Literarische Form" des Fachbereichs Philologie Nachwuchswissenschaftler aus verschiedenen Philologien zu Fragen der Geschichte und der Kultur ästhetischer Modellbildung. Am Montag, 11. November, lädt das Graduiertenkolleg alle Interessierten zur feierlichen Eröffnung in den Senatssaal des Schlosses, Schlossplatz 2, ein. Nach Grußworten von Prorektorin Prof. Dr. Cornelia Denz und dem Sprecher des Kollegs, Prof. Dr. Klaus Stierstorfer, stellen die Stipendiaten ihre jeweiligen Promotionsvorhaben vor. Als Festredner sind zwei namhafte Forscher anwesend, die neben sieben weiteren international renommierten Wissenschaftlern als Assoziierte das Graduiertenkolleg mitgestalten. Informatikprofessor Bernd Mahr (TU Berlin) spricht über "Modellbildung und Form". Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Nicholas Shrimpton (University of Oxford) hält einen Vortrag zum Thema "Literary Form and Literary Function: The Merits of Complexity". Die Eröffnungsfeier beginnt um 16 Uhr.

Dass literarische Texte Modelle von Wirklichkeit erschaffen, die wesentlich über ihre künstlerische Form gestaltet werden, ist ein Grundsatz der Literaturwissenschaft. Im Graduiertenkolleg "Literarische Form: Geschichte und Kultur ästhetischer Modellbildung" werden zwei zentrale Elemente dieser bekannten Definition neu diskutiert und verbunden: die Formfrage und der Modellbegriff. Formfragen gehören seit jeher zum Kerngebiet der Literaturwissenschaft, von Metaphern- und Realismus-Theorien über die Kategorien von Fiktionalität und Referenz bis hin zu Gattungstheorie und -geschichte. Und neuerdings entdecken auch die Geschichts-, Sozial- und Naturwissenschaften die entscheidende Bedeutung von Fiktion und ästhetischer Form für die eigene Modellierung von Wirklichkeit. Indem sie sich historisch und systematisch zentralen Fragen der künstlerischen Form zuwenden, können die Arbeiten im Kolleg so auf zeitgemäße Weise Strahlkraft in die allgemeine Wissenskultur und -debatte hinein entwickeln.

Im Graduiertenkolleg "Literarische Form" forschen zwölf Doktoranden und ein Postdoktorand für drei Jahre. Zusätzlich fördert das Kolleg vier Forschungsstudenten aus Bachelor- und Masterstudiengängen, die so in engem Kontakt zu den Lehrerenden und Promovierenden Erfahrungen rund um das wissenschaftliche Arbeiten sammeln können.

Graduiertenkolleg "Literarische Form"