Vom Revolutionär zum Gralshüter des Dichterworts
Der Verleger KD Wolff hält am Montag, 21. Mai 2012, einen öffentlichen Gastvortrag an der Universität Münster. Der Vortrag mit dem Titel „Von der 68er Studentenbewegung zum Klassikerverlag“ beginnt um 18.15 Uhr im Festsaal der Universität, Schlossplatz 5. Interessierte sind herzlich willkommen, der Eintritt ist frei.
Karl Dietrich Wolff, meist kurz KD Wolff genannt, saß in den turbulenten Jahren 1967 und 1968 als Bundesvorsitzender dem Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) vor. 1970 gründete Wolff den Verlag „Roter Stern“, der 1975 mit dem Beginn der historisch-kritischen Frankfurter Hölderlin-Ausgabe (FHA) Aufsehen erregte. Erstmals wurden alle Entwurfshandschriften eines modernen deutschsprachigen Dichters vollständig im Faksimile mit einer Umschrift abgebildet. Heute hat sich der Verlag Stroemfeld/Roter Stern mit seinen historisch-kritischen Editionen und einer Reihe humanwissenschaftlicher Arbeiten international einen Ruf erworben. „Aus dem Organisator der Studentenrevolte KD Wolff“, schrieb die FAZ im Jahr 2001, „ist ein Gralshüter des Dichterworts geworden.“ Die Deutsche Nationalbibliothek widmete der Geschichte des Verlags 2010 eine Ausstellung zu seinem 40jährigen Bestehen.
Der Vortrag ist eine gemeinsame Veranstaltung der Graduiertenschule „Practices of Literature“ und des Promotionskollegs „Literaturtheorie als Theorie der Gesellschaft“.
Graduiertenschule „Practices of Literature“
Promotionskolleg „Literaturtheorie als Theorie der Gesellschaft“