Ein partizipativer Ansatz zur Energiewende

Mit einer Million Euro über fünf Jahre fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ein transdisziplinäres Forschungsprojekt der Universität Münster und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) zur Unterstützung der Energiewende. Das als Reinhart Koselleck-Projekt für besonders innovative Forschungsvorhaben bewilligte Projekt "Poetik der Modelle – Ein partizipativer Ansatz zur Energiewende" will zukunftsweisende Ansätze für die Gestaltung und Nutzung von Modellen in der Energiewende erarbeiten. Projektstart war am 1. April.
Das Projekt zeichnet sich durch seine außergewöhnliche transdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Literaturtheorie, Energiesystemdesign und Technikfolgenabschätzung aus. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung einer neuen Modellästhetik, die eine wesentliche Lücke in der theoretischen Modellforschung schließt. "Unser Projekt geht weit über traditionelle Modellforschung hinaus", erklärt Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Klaus Stierstorfer von der Universität Münster, der das Projekt gemeinsam mit Prof. Dr. Veit Hagenmeyer vom KIT-Institut für Automation und angewandte Informatik leitet. "Wir möchten nicht nur die Mängel in der praktischen Modellvermittlung aufdecken, sondern auch eine praxisnahe Modellkritik entwickeln, die sowohl die wissenschaftlich-technische als auch die gesellschaftliche Anwendung dieser Modelle hinterfragt und optimiert." Ziel ist es, die Kommunikation und Vermittlung komplexer energietechnischer Modelle durch ästhetische und hermeneutische Ansätze zu verbessern.
Durch die Einbindung in den Reallaborverbund des KIT wird die Forschung direkt in einen partizipativen Kontext gestellt. "Insgesamt trägt das Projekt dazu bei, Energiewende-Modelle besser zu verstehen, ihre Anwendung zu optimieren und ihre Grenzen transparent zu machen", fasst der wissenschaftliche Koordinator des Projekts, Apl. Prof. Dr. Robert Matthias Erdbeer, zusammen. So soll eine zielgruppenspezifische Modellberatung entwickelt werden, die die Kommunikation der Technikfolgenabschätzung verbessert.
Reinhart Koselleck-Projekte der DFG
Reinhart Koselleck-Projekte stehen für mehr Freiraum für besonders innovative Forschung. Durch besondere wissenschaftliche Leistung ausgewiesenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern soll die Möglichkeit eröffnet werden, in hohem Maße innovative und im positiven Sinne risikobehaftete Projekte durchzuführen.
Weitere Informationen zu dieser Meldung:
Das Projekt in der GEPRIS-Förderdatenbank der DFG
Prof. Dr. Klaus Stierstorfer an der Universität Münster
Apl. Prof. Dr. Robert Matthias Erdbeer an der Universität Münster