Friede von Babel
Das Institut für Niederländische Philologie der Universität Münster richtet gemeinsam mit dem Zentrum für Niederlande-Studien am Montag, 30. Januar, im Haus der Niederlande in Münster eine Lesung zur europäischen Friedensliteratur aus.
Mit der Lesung am 30. Januar soll an einen bedeutsamen Tag in der Geschichte der Niederlande erinnert werden. 1648 wurde an diesem Datum im heutigen Haus der Niederlande der vorläufige Friedensvertrag zwischen dem spanischen König und der niederländischen Republik unterzeichnet. Damit gingen 80 Jahre Niederländischer Krieg zu Ende und die Niederlande wurde zu einem unabhängigen Land. Das Versprechen eines ewigen Friedens konnte der Westfälische Friede aber nicht erfüllen – auch der Krieg in der Ukraine zeigt das auf. Vielmehr entstand ein "Friede von Babel", eine Kakophonie von rivalisierenden Deutungen des europäischen Zusammenlebens, die dem Frieden bald wieder ein Ende setzen sollte.
Nicht nur um die europäische Geschichte von Krieg und Frieden zu thematisieren, sondern auch um auf dessen Aktualität in der Ukraine und weltweit aufmerksam zu machen, präsentieren Studierende während der Veranstaltung Friedensgedichte und -fragmente der niederländischen, spanischen und deutschen Literatur. Jehee Lee und Haimo Hu, Studierende der Musikhochschule Münster, werden den literarischen Abend musikalisch begleiten. Zum Ende der Veranstaltung wird das Kaminzimmer, in dem der Friedensvertrag 1648 unterzeichnet wurde, für einen historischen Einblick den Besucherinnen und Besuchern zugänglich gemacht.
Die Lesung findet in der Bibliothek im Haus der Niederlande (Alter Steinweg 6) statt und beginnt um 19 Uhr. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.