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Die Moderne(n) der Region

Internationaler Workshop des Instituts für Slavistik vom 19. bis 21. Mai / Interessierte willkommen

"Die Moderne(n) der Region. Zum Verhältnis von Zentrum und Peripherie am Beispiel der Böhmischen Länder" lautet der Titel eines internationalen Workshops vom 19. bis 21. Mai, zu dem das Institut für Slavistik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) Interessierte herzlich einlädt. Die Konferenz findet in Raum 303 im Gebäude Domplatz 6 statt. Beginn der Veranstaltung ist am Donnerstag, 19. Mai, um 14 Uhr.

Wie kommt "die" Moderne in die Region? Wie "modern" ist die Region? Was und wie tragen Regionen zu der meist mit den großstädtischen Zentren assoziierten Moderne bei? Im in weiten Teilen ländlich geprägten Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien (heute Tschechien) stellen sich diese Fragen in besonderem Maße. Wie positionierten kulturelle Akteure sich in den vielen Klein- und Mittelzentren? Inwiefern wurde der eigene Standort dabei als peripher wahrgenommen und konzipiert oder auch eine zentrale Stellung eigener Art für ihn proklamiert? Was fungierte in welchen Kontexten überhaupt als Zentrum, gegen welches Zentrum wurde eine regionale Eigenständigkeit behauptet – etwa Brünn oder Prag, Wien oder Berlin oder eher Paris, New York oder Moskau? Bei derartigen Verortungen kam es zudem im Laufe des Untersuchungszeitraums (1890er bis 1930er Jahre) zu massiven Verschiebungen.

Veranstaltungsplakat
Am Donnerstag, 19. Mai, hält Prof. Dr. Vladimir Biti (Wien) einen Abendvortrag im Rahmen des Workshops
© Institut für Slavistik

So ist nicht nur zu fragen, was, sondern auch, was wann von wem mit welchen Argumenten als Zentrum beziehungsweise Peripherie betrachtet wurde, aber auch, welcher Stellenwert dem Gegensatzpaar Zentrum – Peripherie jeweils zugeschrieben wurde. Diesen das Verhältnis von Moderne und Region betreffenden Fragen gehen die Referentinnen und Referenten aus sieben Ländern in ihren deutsch- oder englischsprachigen Vorträgen mit Blick sowohl auf die deutsch- wie auf die tschechischsprachige Literatur und Kultur in vergleichender Perspektive nach.

Abendvortrag am Donnerstag, 19. Mai, im Fürstenberghaus

Der erste Tag des Workshops schließt mit einem Abendvortrag von Prof. Dr. Vladimir Biti. Der emeritierte Professor für Slawische Philologie an der Universität Wien und Mitherausgeber der Komparatistik-Fachzeitschrift "Arcadia" spricht über "Zentrum und Peripherie: Gescheiterte Ineinanderübersetzung in Franz Kafkas ‚Beim Bau der chinesischen Mauer‘". Der Vortrag beginnt um 18.15 Uhr in Raum F043 (F-Haus), Domplatz 20-22.

Der Workshop findet statt im Rahmen des Heisenberg-Projekts "Prager Moderne(n)" und des Forschungsverbundes "Prag als Knotenpunkt europäischer Moderne(n)". Veranstaltet wird er von Prof. Dr. Irina Wutsdorff und Dr. Jana Marková vom Institut für Slavistik der WWU Münster in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Manfred Weinberg, Dr. Štěpán Zbytovský (beide Karlsuniversität Prag) und Prof. Dr. Steffen Höhne (HfM Weimar).

Weitere Informationen / Links zu dieser Meldung:

Tagungsprogramm

Institut für Slavistik

Forschungsprojekt "Prager Moderne(n)"