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In dubio

Hybrid-Tagung zu "Zweifel vor Gericht im Zeitalter der Aufklärung" / Anmeldung ist möglich
Veranstaltungsplakat
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© SFB 1385/Speth

Vom 8. bis 10. Februar findet die interdisziplinäre Tagung "In dubio. Zweifel vor Gericht im Zeitalter der Aufklärung" statt, die sich mit den Prozessgeschichten Gayots de Pitaval beschäftigt und von Dr. Sebastian Speth, Prof. Dr. Peter Oestmann sowie von Prof. Dr. Eric Achermann, Literaturwissenschaftler am Germanistischen Institut und Mitglied des SFB 1385 "Recht und Literatur", organisiert wurde.

Anders als bei Kriminal- oder Detektivgeschichten stehen in den Causes célèbres (1734-1743) weder die Tat noch die Ermittlungsarbeit im Mittelpunkt, sondern die Verhandlung vor Gericht. Die Helden der Geschichten sind die Anwälte. Sie treten mit ihrem rhetorischen Geschick und intellektuellem Scharfsinn gegeneinander an. Zielt ein Gerichtsverfahren darauf ab, vernünftige und gegründete Zweifel bei der Feststellung der Sach- und Rechtslage auszuschließen, machen die Anwälte Zweifel produktiv. Er interessiert hier daher als Strategie, als Methode oder als notwendiges Übel, sei es in der juristischen Praxis, sei es bei der literarischen Gestaltung. Denn diese ist davon entlastet, Zweifel final zu minimieren. Anders als der juristischen Urteilsfindung stehen ihr ein offenes Ende und ein unaufgelöstes Nebeneinander der widerstreitenden Perspektiven durchaus zu.

Zu ausgewählten Pitavalgeschichten werden je ein rechtshistorischer und ein literaturwissenschaftlicher Vortrag zur gemeinsamen Diskussion gestellt. Entsprechend befassen sich zum Beispiel mit der "Historie des Marquis de la Pivardiere (Pitaval III,1)" der Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Benno Zabel (Bonn) und der Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Carsten Zelle (Bochum) und mit "Der auf Anzeigen unschuldig Verurteilte[n] le Brun (Pitaval III,4)" der Jurist Prof. Dr. Milan Kuhli (Hamburg) und der Germanist Prof. Dr. Maximilian Bergengruen (Karlsruhe).

Am Dienstag, 8. Februar, hält der Romanist Prof. Dr. Hans-Jürgen Lüsebrink von der Universität des Saarlandes den öffentlichen Abendvortrag "Justizaffären im Raum der Öffentlichkeit. Die Causes célèbres im Kontext literarischer und publizistischer Diskurse im Frankreich des 18. Jahrhunderts".

Die Organisatoren bitten um Anmeldung per E-Mail an  in.dubio-tagung@uni-muenster.de. Die Tagung findet hybrid sowohl im Schloss von Münster als auch digital über Zoom statt.

Programm

SFB 1385 "Recht und Literatur"

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