Am 17. Juni 2024 präsentierte Dr. Fatmeh Masdari in ihrem Vortrag „Embodied Aesthetics – Exploring the Creation and Perception of Artistic Works in the Realms of Human Cognition and Artificial Intelligence“ einige Thesen aus dem Projekt ihrer zweiten Dissertation, das sich der Untersuchung KI-basierter Kunst widmet. Neben der Frage, welche gesellschaftlichen Auswirkungen KI-generierte Werke auf die Zugänglichkeit von Kunst überhaupt haben, erörterte Masdari auch die Frage, wie KI-Kunst unseren Blick auf die Erforschung menschlicher ästhetischer Erfahrung verändern könnte. Ausgehend von der zunehmenden Ununterscheidbarkeit von KI-generierten Artefakten und menschengemachten Kunstwerken stelle sie die Frage, ob es einen grundlegenden Unterschied zwischen menschlicher und künstlicher Intelligenz gebe, und falls ja, wie sich dieser auf unser Erleben und Bewerten von Kunst auswirke. Masdari zufolge ist insbesondere die Verkörpertheit ästhetischer Erfahrung, die Erfahrung der Einheit von Kognition und Emotion eines Leibes in der Welt für das menschliches Denken wesentlich, und für künstliche Intelligenzen – sollten diese auch ein phänomenales Bewusstsein erlangen können – prinzipiell uneinholbar. Unsere Auffassung und unser Verständnis an der Schnittstelle von Kunsttheorie und Philosophie des Geistes müsse daher auch ausgehend von einer Theorie des Embodiments beleuchtet werden.
Dr. Fatemeh Masdari ist Junior-Fellow in der Kolleg-Forschungsgruppe „Zugang zu kulturellen Gütern im digitalen Wandel“. 2018 wurde sie an der Al-Zahra University in Teheran (Iran) im Fach Art Research promoviert (Titel der Dissertation: „The Aesthetics of New Media“). Ihren Masterabschluss erwarb sie an der Università Cattolica del Sacro Cuore, Mailand (Italien) im Fach „Economics and Management of Art, Culture and Entertainment“.