Vom 4. bis 6. Oktober 2023 fand die Tagung „Zugang gestalten! Mehr Verantwortung für das kulturelle Erbe“ an der Universität Münster statt. Gastgeberin war die Kolleg-Forschungsgruppe „Zugang zu kulturellen Gütern im digitalen Wandel“. Die 13. Ausgabe der Konferenzreihe widmete sich dem Thema „Hindernisse überwinden“: Was steht der Digitalisierung des kulturellen Erbes, was steht der Zugänglichkeit im Weg? In Münster wurden diese Fragen grundsätzlich erörtert und es wurden lösungsorientiert Wege gesucht, um Hindernisse zu überwinden. Die Tagung ermöglichte einen konstruktiven Austausch, sowohl mit der Politik als auch mit den Verwertungsgesellschaften, die hier zunehmend eine zentrale Rolle spielen. Über 50 Referentinnen und Referenten brachten ihre Expertise in Vorträgen und Arbeitsgruppen ein.
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Dr. Michael Seemann: „Zugang und Kontrollverlust – Die neuen Abhängigkeiten im Zeitalter von KI“
Themen
Die rechtlichen Rahmenbedingungen des kulturellen Erbes, insbesondere im Urheberrecht, wurden zwar in den letzten Jahren durch zahlreiche Reformen verbessert. Insbesondere die 2021 erweiterte Möglichkeit der Online-Stellung nicht verfügbarer Werke könnte Basis für eine weitreichende Zugänglichmachung von Beständen sein. Wie kann erreicht werden, dass dies auch tatsächlich geschieht? Wie lässt sich die (rechtliche) Unsicherheit im Alltag überwinden, die sich hemmend auf die Arbeit von Kulturerbe-Einrichtungen auswirkt? Auch die Angst vor einem Bedeutungsverlust oder einem Verlust der Deutungshoheit wirkt sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Kulturerbe-Einrichtungen oft lähmend aus. Wie können solche Vorbehalte überwunden werden? Welche Netzwerke und Strukturen können den Institutionen helfen, sich den Herausforderungen der Digitalisierung zu stellen? Welche Rolle spielen beispielsweise die Deutsche Digitale Bibliothek, die Nationale Forschungsdateninfrastruktur for Culture, das Netzwerk offene Archive und andere Netzwerke und Online-Portale? Wie lässt sich sicherstellen, dass vorhandene Digitalisate auch tatsächlich gefunden werden? Wie lässt sich ein Auseinandergehen der Schere zwischen Institutionen, die sich dem digitalen Wandel stellen (können), und solchen, die dies nicht können, verhindern? Anhand konkreter, paradigmatischer Beispiele wurde gezeigt, wie unterschiedliche Hindernisse überwunden wurden und werden und was daraus zu lernen ist. Ein weiteres Panel widmete sich dem Thema Barrierefreiheit. Sehr konkret wurden darüber hinaus Möglichkeiten der Kollaboration und Mitgestaltung erörtert.
Träger
Die Konferenz wird getragen von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, dem Bundesarchiv, der Deutschen Digitalen Bibliothek, dem Deutschen Filminstitut & Filmmuseum, der Deutschen Nationalbibliothek, dem Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz, dem Jüdischen Museum Frankfurt, dem Forschungs- und Kompetenzzentrums Digitalisierung Berlin (Digis), iRights e.V., der Stiftung Historische Museen Hamburg, Wikimedia Deutschland und dem Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) Karlsruhe. Gastgeberin 2023 ist die von der DFG geförderte Kolleg-Forschungsgruppe „Zugang zu kulturellen Gütern im digitalen Wandel“ an der Universität Münster. Leiter der Konferenzreihe ist Prof. Dr. Paul Klimpel, Fellow an der Kolleg-Forschungsgruppe.