

Dr. Isabel Hufschmidt ist eine deutsche Kunsthistorikerin und Kuratorin. Sie lebt und arbeitet in Wien. Von 2001 bis 2006 studierte sie Kunstgeschichte und Romanistik an der Universität zu Köln und promovierte dort 2009 über die Kommerzialisierung französischer Kleinplastik im 19. Jahrhundert. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen Provenienz- und Sammlungsforschung, Museumsgeschichte, Bildhauerei und Medienkunst, technologische und mediale Transformationsprozesse in der Kunst- und Kulturproduktion, Digitalität und KI in Kulturinstitutionen, Gender Equality in Historiographien sowie queere und dekoloniale Strategien.
In ihren aktuellen Projekten beschäftigt sie sich mit der Beschreibung und Dekonstruktion von Normativität sowie globalen Machtverhältnissen im Kontext von Narrativen, Terminologien und institutioneller Praxis. Ziel ist, einen Beitrag zu transdisziplinären Methoden und Praktiken des Zugangs und der Teilhabe zu entwickeln, die Gesellschaft und Kulturerbe in Wechselwirkung von Wandel und Kontinuität verhandeln.
Seit 2007 ist Isabel Hufschmidt als Kuratorin und Wissenschaftlerin sowie publizistisch tätig. Ihre Laufbahn umfasste bisher verschiedene Stationen im Galerie- und Ausstellungswesen, im Museums- und Forschungsbetrieb sowie als Lehrbeauftragte an Universitäten im In- und Ausland. 2013 erhielt sie ein Research Fellowship am Henry Moore Institute in Leeds. Von 2016 bis 2020 war sie Kuratorin für Forschung, wissenschaftliche Kooperationen und Provenienzforschung am Museum Folkwang, Essen, und von 2021 bis 2023 Senior Scientist für Expanded Museum Studies an der Universität für angewandte Kunst Wien. 2023 wurde sie in das Female Postdoc Mentoring Program der Universität Wien aufgenommen und erhielt das Wissenschaftsstipendium der Stadt Wien für das Projekt „Provenienz: Migrationen eines Begriffs“ sowie 2024 ein Stipendium des Deutschen Studienzentrums in Venedig.
Als Senior Fellow des Kollegs arbeitet sie an ihrem neuesten Projekt „Ur & Alexandria: Counter-Narrating Museum History“. Ziel ist, eine Gegenerzählung zur herrschenden Museumsgeschichte zu entwickeln als Beitrag zur Dekonstruktion von Eurozentrismus und Gender Bias in musealer Historiographie. Im methodischen Prozess spielt Deep Mapping eine wesentliche Rolle, um u. a. globale historische Kontexte, Kulturerbepraktiken und Geodaten zu verbinden und schließlich über einen virtuellen Atlas zu visualisieren.
Neueste Publikationen und Projekte:
- (2024) Embodiments of Conservation: Conflictual Agencies in and out of the Museum. In: Museums & Social Issues: Contested Conservation. London: Taylor & Francis. https://doi.org/10.1080/15596893.2024.2386351
- (2024) Antipoden der historischen und musealen Ordnung. Restitution im Metaverse. In: Eva von Engelberg-Dočkal, Stephanie Herold (Hrsg.), Ordnungssysteme in den Kulturwissenschaften, Reihe Frieder & Henner. Siegen: universi. http://dx.doi.org/10.25819/ubsi/10583
- (2023) Troubleshoot? A Global Mapping of AI in Museums. In: Sonja Thiel, Johannes Bernhardt (Hrsg.), AI in Museums. Reflections, Perspectives and Applications. Bielefeld: transcript. 131–148. https://doi.org/10.14361/9783839467107-012
- Nov. 2022 – Dez. 2023: WikiProject Museum AI projects (MAp) (vorläufige Datenvisualisierung), ein globales Mapping von KI-Anwendungen in Museen: https://www.wikidata.org/wiki/Wikidata:WikiProject_Museum_AI_projects