Wo verlaufen Konfliktlinien zwischen beteiligten Verhandlungspartnern? Welche Rolle spielen die einzelnen Entscheidungsebenen? Wie werden Kompromisse geschlossen? Mit welchen Instrumenten wird das Politikfeld bearbeitet? Und wie lässt sich der Entscheidungsprozess demokratisch nachvollziehen? Diesen Fragen gingen SeminarteilnehmerInnen unter Leitung von Dr. Matthias Freise im Rahmen eines Master-Seminars zur europäischen Kohäsionspolitik auf den Grund. Im Zuge der Untersuchung interviewten die Studierenden acht Beamte und INTERREG-Verantwortliche in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden. Der Abschlussbericht wurde nun EUREGIO-Geschäftsführerin Dr. Elisabeth Schwenzow überreicht.
Das Fazit dieser nicht-repräsentativen Befragung: Der Aushandelungsprozess war überaus komplex und ist für Außensehende nur schwer nachzuvollziehen. Alle Entscheidungen sind Ergebnis einer langwierigen Konsenssuche und werden in aller Regel im Rahmen von Paketlösungen getroffen. „Die Verhandlungspartner“, so lautet ein weiteres Ergebnis, „haben ihre Erfahrungen aus vorangegangenen Förderperioden reflektiert und zeigten in den Interviews sehr ähnliche Einschätzungen der Stärken und Schwächen von INTERREG.“
Bei der Präsentation des Abschlussberichtes entspann sich eine lebhafte Diskussion mit den Studierenden. Dabei ging es um den komplizierten Entscheidungsprozess und die Schwierigkeit der Bürger, diesen Prozess nachzuvollziehen. Weitere Themen waren die bestehenden rechtlichen und kulturellen Hemmnisse für die deutsch-niederländische Zusammenarbeit.