Dies ist kein bundesdeutsches Melodram Mehdorn versus GDL, sondern ein Underdog-Epos aus den USA der Großen Depression der dreißiger Jahre. Basierend auf einem Roman von Jack London, schildert Robert Aldrichs Film Ein Zug für zwei Halunken (1973) die teils brutale Auseinandersetzung zwischen Lee Marvin als Tramp Ass Nr.1 und Ernest Borgnine als Zugführer Shack um die Mitfahrt auf Shacks Güterzug No.19.
Prof. Reinhard Meyers wird anhand des Filmes aufzeigen, wie etablierte Autorität durch Subkultur herausgefordert wird. Jenseits allen sozialkritischen Überbaus, trotz mancher drastischer Gewaltszenen, ein must für Dampflokfreunde – und in dieser Hinsicht auf einer Qualitätsebene mit Sergio Leones A fistful of Dynamite oder Spiel mir das Lied vom Tod.
Zum Vorverkauf geht es hier. Bitte beachten Sie, dass ein Preisnachlass nur gewährt wird, wenn die Karten mindestens einen Tag vor Aufführung abgeholt werden.
Die Vorführungen beginnen jeweils um 18 Uhr im Kino an der Warendorfer Straße.
Die weiteren Filme und Referierenden werden in Kürze bekanntgegeben. Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten des Kinos.
Politik im Film - Ein Zug für zwei Halunken
Zur Filmreihe
Wie lässt sich die Invasion der Außerirdischen in Mars Attacks aus der Perspektive der Internationalen Beziehungen deuten? Was lässt sich von den Näherinnen aus Made in Dagenham über die Entwicklung der britischen Gleichstellungspolitik lernen? Und wie wird die große amerikanische Depression in Ein Zug für zwei Halunken thematisiert? Solchen und ähnlichen Fragen geht die Reihe „Politik im Film“ nach, die die Linse zu Beginn des Wintersemesters mit dem Förderverein des Instituts für Politikwissenschaft auflegt. Über elf Wochen hinweg werden Dozentinnen und Dozenten des Münsteraner Instituts einen ausgesuchten Film in einem etwa halbstündigen Vortrag einführen und dabei diskutieren, inwiefern der Film auch aus politikwissenschaftlicher Perspektive interpretiert werden kann. Dabei werden gerade nicht dezidiert „politische“ Filme gezeigt, sondern vielmehr Beiträge ausgewählt, in denen das Politische erst auf den zweiten Blick sichtbar wird. Im Anschluss an die Vorführungen stehen die Vortragenden für eine Diskussion des Filmes zur Verfügung. Die Reihe steht ausdrücklich auch Interessierten außerhalb der Universität offen.
In der Woche darauf, Mo, 17.11., 18 Uhr:
Made in Dagenham
Der Gegensatz zwischen normierenden gesellschaftlichen Strukturen und dagegen aufbegehrenden sozialen Gruppen ist eine der wichtigsten Quellen politischen Konflikts. Made in Dagenham wirft ein nicht immer ganz bierernstes Schlaglicht auf diesen Gegensatz. Prof. Oliver Treib diskutiert am Beispiel der für gleiche Bezahlung kämpfenden Arbeiterinnen im englischen Dagenham Ende der 1960er Jahre, wie Rebellion gegen ungerechte Strukturen entsteht und daraus kollektives politisches Handeln entspringt.