Zur Filmreihe
Wie lässt sich die Invasion der Außerirdischen in Mars Attacks aus der Perspektive der Internationalen Beziehungen deuten? Was lässt sich von den Näherinnen aus Made in Dagenham über die Entwicklung der britischen Gleichstellungspolitik lernen? Und wie wird die große amerikanische Depression in Ein Zug für zwei Halunken thematisiert? Solchen und ähnlichen Fragen geht die Reihe „Politik im Film“ nach, die die Linse zu Beginn des Wintersemesters mit dem Förderverein des Instituts für Politikwissenschaft auflegt. Über elf Wochen hinweg werden Dozentinnen und Dozenten des Münsteraner Instituts einen ausgesuchten Film in einem etwa halbstündigen Vortrag einführen und dabei diskutieren, inwiefern der Film auch aus politikwissenschaftlicher Perspektive interpretiert werden kann. Dabei werden gerade nicht dezidiert „politische“ Filme gezeigt, sondern vielmehr Beiträge ausgewählt, in denen das Politische erst auf den zweiten Blick sichtbar wird. Im Anschluss an die Vorführungen stehen die Vortragenden für eine Diskussion des Filmes zur Verfügung. Die Reihe steht ausdrücklich auch Interessierten außerhalb der Universität offen.
In der Woche darauf, Di, 2.12., 18 Uhr:
Whistleblower
Das von Larysa Kondracki inszenierte kanadisch-deutsche Kriegsdrama Whistleblower schildert den Einsatz der US-Polizistin Kathryn Bolkovac im Nachkriegs-Bosnien der späten 1990er Jahre. Dort richtet sich ihr Kampf zunehmend gegen ein korruptes System des Menschenhandels und der Zwangsprostitution, in das auch das US- Militär und die UNO verwickelt sind. Der Film beruht auf wahren Ereignissen und macht mit dem Fokus auf die Instrumentalisierung sexueller Ausbeutung und des Missbrauchs von Frauen und Kindern durch die militärische Führung in Konflikt- und Post-Konflikt-Situationen auf ein Phänomen aufmerksam, das Prof.’in Dr. Gabriele Wilde einleitend im Kontext der politischen und gesellschaftlichen Funktionen von sexueller Gewalt an Frauen diskutiert.