IfPol-Studierende stellen INTERREG-Programme auf den Prüfstand
Was vermögen grenzüberschreitende Förderprogramme für die EUREGIO zu leisten und wie zufrieden sind die Projektpartner mit den Ergebnissen ihrer Arbeit? Fünfzehn Studierende der Universität Münster sind diesen Fragen im Rahmen eines Masterseminars am Institut für Politikwissenschaft auf den Grund gegangen. Bei einem Besuch in Gronau überreichten die Studierenden den Bericht EUREGIO-Geschäftsführerin Dr. Elisabeth Schwenzow und INTERREG-Programmkoordinator Ralf Runde. Unter Leitung von Dr. Matthias Freise haben die Studierenden insgesamt vier abgeschlossene INTERREG-Projekte der Förderperiode 2000-2006 untersucht und hinsichtlich ihrer Qualität beurteilt. Jeweils zwei Projekte waren der Tourismusförderung und der Förderung von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) zugeordnet. Zur Erhebung der Daten interviewten die Studierenden Projektbeteiligte in Münster, Bocholt, Gronau und Velen. Die Interviews wurden ausgewertet und die Ergebnisse in einem rund 20-seitigen Bericht zusammengefasst.
Alle untersuchten Projekte haben die vorab gesetzten Projektziele erreicht oder sogar deutlich übertroffen. Die Projektbeteiligten sind mit den geknüpften Partnerschaften und mit der Zusammenarbeit mit der EUREGIO zufrieden. Der Anspruch des INTERREG-Programms, die Attraktivität der Grenzregion zu steigern und grenzüberschreitende Netzwerke und Kooperationen anzustoßen oder zu festigen, wurde bei allen untersuchten Projekten erfüllt.
Dennoch gibt es auch Verbesserungsmöglichkeiten. Die Studierenden raten der EUREGIO, den Bekanntheitsgrad der INTERREG-Förderung weiter zu steigern. Bei Bedarf sollten kleinere Projektgebiete ausgewiesen werden, lautet eine weitere Handlungsempfehlung. Zudem solle bei der abschließenden Beurteilung von Projekten mehr auf die Qualität, den Charakter der Netzwerke und die Nachhaltigkeit der Projektergebnisse geachtet werden. Zudem solle der bürokratische Aufwand minimiert werden. Die Ergebnisse der Untersuchung besitzen wegen der geringen Zahl der untersuchten Projekte zwar keine Aussagekraft über das gesamte INTERREG-Programm. Doch die Ergebnisse decken sich zum Teil mit den Erfahrungen und Einschätzungen des INTERREG-Programmmanagements der EUREGIO. Programmkoordinator Ralf Runde bestätigte den hohen administrativen Aufwand bei der Antragstellung und Durchführung von INTERREG-Projekten. Im kommenden INTERREG V-Programm werde es für Projektträger einige Vereinfachungen geben. EUREGIO-Geschäftsführerin Dr. Elisabeth Schwenzow dankte den Studierenden für die geleistete Arbeit und versprach, die Handlungsempfehlungen auf ihre Umsetzbarkeit zu prüfen.