Lektürekurse von Dr. Take


Privatdozent Dr. Ingo Take bietet im kommenden Semester zwei Lektürekurse zu den Themen "Außenpolitikanalyse" und "Theorien des Friedens" an.

Außenpolitikanalyse

Zeit: Mittwoch, 16.15 bis 17.45 Uhr

Ort: SCH 100.05

Der Epochenwandel von 1989 hat die in den internationalen Beziehungen bis dahin dominanten Theorien der Außenpolitikforschung in Erklärungsnot gebracht. Neue theoretische Ansätze und alternative erkenntnistheoretische Konzepte haben seitdem die Außenpolitikforschung inspiriert und zum Teil ergänzt. Abhängig vom gewählten Ansatz geraten dabei unterschiedliche Akteure, Strukturen, Prozesse und Interessen in den Mittelpunkt der Analyse bzw. werden aus der Analyse ausgeschlossen. Diese Selektionsfunktion theoretischer Ansätze ist für die politikwissenschaftliche Analyse von Außenpolitik unerlässlich. Generalisierende Aussagen über nationalstaatliche Außenpolitik und die Identifikation von Kausalzusammenhängen sind nur möglich, wenn die Analyse von der Komplexität der Gesamtheit empirischer Beobachtungen abstrahiert. Gerade dieses Streben nach generalisierbaren Kausalaussagen ist die Essenz der politikwissenschaftlichen Analyse von Außenpolitik. Ziel des Seminars ist es, die einschlägigsten Erklärungsansätze der Außenpolitikanalyse zu vermitteln, um mit ihrer Hilfe aktuelle außenpolitische Probleme und Fragestellungen einer theoriebasierten Analyse unterziehen zu können. Des Weiteren will das Seminar das Verständnis um die Bedeutung und den Nutzen theoretisch informierten Arbeitens in der Außenpolitikforschung schärfen und das Interesse für theoretische Fragestellungen wecken. Damit sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Lage versetzt werden, in eigenen Seminar- und Abschlussarbeiten eigenständig theoretisch angeleitete Analysen außenpolitischer Fragestellungen anzufertigen.

Theorien des Friedens

Zeit: Dienstag, 18.15 bis 19.45 Uhr

Ort: SCH 100.107

Ist Frieden möglich? Diese Frage stellt sich angesichts einer wachsenden Zahl gewaltsam ausgetragener Konflikte vor allem – aber nicht nur – in der so genannten Dritten Welt. Die Vielfalt von Kriegs- und Konflikttypen mit denen die Weltgemeinschaft heute konfrontiert ist, die Auseinandersetzungen um die Grenzziehung zwischen legitimer und illegitimer Gewalt und des kontinuierlichen Streits darüber, wer festlegt, was als Frieden gelten darf stellt die Friedensforschung vor neue Herausforderungen. Ihre grundlegenden Begriffe, Konzeptionen und Strategien bedürfen einer Neujustierung. Entsprechend sollen im Rahmen des Seminars neuere normativ-kritische sowie empirisch-analytische Ansätze analysiert werden.