Veröffentlichungen
Monographien, Sammelbände und Editionen
Die Bedeutung des Populären. Kulturpoetische Studien zu Benn, Böll und Andersch. 1949–1959. Berlin: de Gruyter 2021. (Studien zur deutschen Literatur Bd. 225).
Welche Funktionen haben etwa der Schauspieler James Dean, die Zeitschrift Reader’s Digest oder eine Werbeanzeige für Persil in Gottfried Benns später Lyrik, in Heinrich Bölls Kriegsprosa sowie in Alfred Anderschs Rundfunkarbeiten?
Dem Populären der 1950er-Jahre wurde von literaturwissenschaftlicher Seite bislang allenfalls sporadische Aufmerksamkeit geschenkt, systematisch hat man seine Rolle für die Literatur der Zeit kaum befragt. Die Untersuchung profiliert das Populäre als einen neuralgischen Punkt der Literatur der frühen Bundesrepublik. Einerseits wird es von den literarischen Texten vielseitig produktiv gemacht, andererseits stellt seine Banalität ein eminentes Problem dar. Auf diese Weise lässt sich eine Literatur des Bedeutsamen in den Blick nehmen, die aus dem reichhaltigen Reservoir populärer Kultur schöpft.
Rezension von Jörg Schuster: Zigaretten, Schlager und James Dean. (28.12.2022, literaturitik.de)
Rezension von Walter Kühn. In: Wirkendes Wort. Deutsche Sprache und Literatur in Forschung und Lehre, 72, 2, 2022, S. 338–340.
Rezension von Hendrikje Schauer. In: Benn Forum. Beiträge zur literarischen Moderne. Band 8, 2022/2023.
Anthologieserie. Systematik und Geschichte eines narrativen Formats.[gemeinsam mit Kilian Hauptmann und Felix Schallenberg (Hg.)] Marburg: Schüren 2021.
Black Mirror, Fargo, True Detective und American Horror Story gehören zu den meistdiskutierten Serienproduktionen der letzten zehn Jahre. So unterschiedlich die Serien sind: Sie eint eine Gattungsbezeichnung, die sich als Selbstbeschreibung im Marketing der Produktionen sowie in den Besprechungen der Kommentatorinnen und Kommentatoren etabliert hat: Anthologieserie. Die Beiträge des Bands gehen dem Anthologischen im Seriellen systematisch nach, um den Begriff im geisteswissenschaftlichen Diskurs zu profilieren. Dabei fragen die Beiträger nach den medialen Bedingungen, wie etwa den Zusammenhängen und Unterschieden von Sammlung und Reihe, von literarischen und fernsehseriellen Anthologien, sowie nach der Herkunft und den Funktionen des Begriffs. Gleichermaßen werden spezifische Erzähllogiken der Fortsetzung und Schließung sowie den daraus entstehenden Kohärenzmomenten von Anthologieserien in den Blick genommen. Damit wird gezeigt, dass der Begriff mehr ist als ein geschicktes Branding von Seiten der Produktionsstudios. Er stellt vielmehr eine operationalisierbare und analytisch belastbare Kategorie dar, die in die wissenschaftliche Untersuchung von Anthologieserien einfließen sollte.
Rezension von Anke Sterneborg: Buch-Tipp: Anthologieserie. Kontinuität und Variation. (26.04.2022, epd Film. Mehr wissen. Mehr sehen.)
Rezension von Florian Kraus, Universität Siegen: Anthologieserie: Systematik und Geschichte eines narrativen Formats. In: Mediendiskurs, 27 (2), S. 101–102.
Rezension von Eric Dewald: Anthologieserie: Systematik und Geschichte eines narrativen Formats. In: Medienwissenschaft, 2/23, S. 202–204.
Detlev von Liliencron: Der Mäcen. Neumünster: Wachholtz 2013.
Die Textsammlung Der Mäcen (1889) gehört zu Detlev von Liliencrons ambitioniertesten Arbeiten - sie ist gleichermaßen fiktionales Tagebuch und Anthologie und überschreitet als dezidiert moderner Text die Gattungskonventionen ihrer Zeit. Liliencron schreibt das Notizbuch des vermögenden Grafen Wulff von Gadendorp, der als Mäzen, Kritiker und Kommentator der deutschen Literaturszene auftritt und in diarischer Form einen Blick auf die Kulturlandschaft und das literarische Leben des späten 19. Jahrhunderts sowie auf Schleswig-Holstein und die Dithmarschen im Speziellen eröffnet. In Wanderberichten schildert der Graf die Atmosphäre und den Dialekt in seinen Dithmarscher Ländereien. Der Literaturliebhaber Gadendorp nutzt sein Notizbuch aber ebenso als Gedichtanthologie, er zitiert Lyrik und versteht sich als Mediator zwischen arrivierten Dichtern (Storm, C.F. Meyer, Keller) und jungen, modernen Autoren, die innovative Schreibweisen verfolgen. Hiermit präsentiert der Mäcen einen subjektiv gefärbten Querschnitt durch die Lyrik des 19. Jahrhunderts und macht vor allem auf zahlreiche Texte aufmerksam, die heute zu Unrecht in Vergessenheit geraten sind. Der Herausgeber Philipp Pabst hat dieses ergiebige Archiv der deutschen Literatur- und schleswig-holsteinischen Kulturgeschichte editorisch aufbereitet und durch einen erhellenden Kommentar sowie ein Nachwort zugänglich gemacht.
Rezension von Jochen Strobel zur Edition: Für notleidende Dichter. (09.09.2017, literaturkritik.de).
gemeinsam mit Jasmin Assadsolimani, Gregor Nikolaus Matti, Sönke Parpart und Philip Schwartz (Hg.): Faszinosum 1950er Jahre. Literatur, Medien und Kultur der jungen Bundesrepublik. Bielefeld: transcript 2024.
In Literatur, Kunst und Populärkultur der fünfziger Jahre stößt man auf Unerwartetes und Faszinierendes. So dominiert im »Wirtschaftswunderland«
Deutschland scheinbar das Leichte der Unterhaltung und des Konsums. Von intellektueller Seite dagegen klingen die Erinnerungen an Krieg, Holocaust und Nationalsozialismus mit schwerem Pathos nach. Wie passen diese Gegensätze zusammen? Die Beiträger*innen legen anhand häufig übersehener Kulturphänomene wie den Liebesgeschichten in der Illustrierten »Constanze« oder
den Gedichten der jungen Münchnerin Dagmar Nick ein spannungsreiches Bild der BRD frei. Jenseits von eindimensionalen Zuschreibungen geben sie so neue Impulse für die kulturwissenschaftliche Erforschung der deutschen Nachkriegszeit.
gemeinsam mit Kai Sina (Hg.): Der Westen. Versprechen und Krise eines Konzepts. Schwerpunkt in andererseits – Yearbook of Transatlantic German Studies. Hg. von William Collins Donahue, Georg Mein und Rolf Paar. Bielefeld: transcript 2024.
gemeinsam mit Moritz Baßler (Hg.): Bedeutsamkeit. Schwerpunkt in der Zeitschrift für deutsche Philologie 147, 118 Seiten.