Ökologische Grenzen und liberale Freiheit – unvereinbar?
Die aktuelle Nachhaltigkeitsforschung macht unmissverständlich deutlich, dass ökologische Grenzen beachtet werden müssen, wenn irreversible negative Konsequenzen für menschliches (Über-)Leben verhindert werden sollen. Die Einhaltung dieser Grenzen scheint ohne Einschränkungen, bspw. des Konsumverhaltens, nicht machbar zu sein. Gleichzeitig wird in öffentlichen Debatten um solche Einschränkungen im Sinne der Nachhaltigkeit – ein besonders bekanntes Beispiel ist die Diskussion um ein Tempolimit – häufig argumentiert, Freiheit sei ein zentraler Wert liberaler Demokratie und dürfe als solcher nicht eingeschränkt werden. „Doch ist diese Gegenüberstellung von Freiheit und Grenzen, insbesondere aus liberaler Sicht, überhaupt gerechtfertigt?“ Mit dieser Frage setzen sich die Lehrstuhl-Mitarbeiter*innen Carolin Bohn und Tobias Gumbert in einer neuen Publikation auseinander.
Ihr Beitrag unter dem Titel „‘Grüne liberale Freiheit‘ als Baustein einer sozialökologischen Ethik der Grenzen“ ist als Teil des kürzlich veröffentlichten Tagungsbandes „Grenzgänge der Ethik“ (Hrsg.: J. Becker, S. Kistler, M. Niehoff) erschienen. Der Tagungsband umfasst insgesamt elf Beiträge, die die Bedeutung des Grenzbegriffes im Zusammenhang mit unterschiedlichen aktuellen Themen – darunter bspw. Migration, Transhumanismus oder Postkolonialismus – diskutieren.
Quelle: Bohn, Carolin; Gumbert, Tobias (2020): “Grüne liberale Freiheit“ als Baustein einer sozialökologischen Ethik der Grenzen, IN: Becker, Josef; Kistler, Sebastian; Niehoff, Max (Hrsg.): Grenzgänge der Ethik (= Forum Sozialethik 22), Münster: Aschendorff Verlag, S. 131 – 148.