Kulturtraverse Berkel
Die Berkel entspringt mitten im Münsterland und ist durch ihren Verlauf von Billerbeck nach Deventer/Zutphen (NL) seit jeher eine kulturhistorische Brücke mit großer Bedeutung für die Regionen. Ihre Schiffbarkeit erlaubte nicht nur den Transfer wichtiger Güter, sondern führte auch zu Formen sozialen Austauschs.
Dieser Prozess ist bis heute nicht abgeschlossen und soll durch neue Ideen unter Beteiligung der Menschen an der Berkel neu entfacht werden. Gemeinsam mit lokalen Akteuren sowie Kulturschaffenden und Forschenden der Regionen werden sie schließlich umgesetzt, sodass, bezogen auf den jeweiligen Expeditionsort, neue Lerngemeinschaften entstehen.
Das Gewässer soll Transportweg von Botschaften, Ideen und Konzepten aus dem Münsterland heraus und in das Münsterland hinein werden.
Zu den Themen Kultur, Religion, Krieg und Frieden, Handel und Wandel sowie Ökologie in den Regionen des Berkelgebietes werden in 2015 und 2016 Veranstaltungen zu den genannten Themen umgesetzt und lassen die Region multiperspektivisch erkunden. Beispiele sind neben den offensichtlichen Themen entlang eines Gewässers wie Fischerei und Überschwemmung: das jüdische Landleben im deutsch-niederländischen Grenzgebiet und das kulturelle Erbe von Krieg und Frieden, das in Stadtlohn auf einem von der Berkel durchflossenen Schlachtfeld des 30jährigen Krieges sichtbar wird. In 2017 soll - 500 Jahre nach dem Beginn der Reformation - schwerpunktmäßig die Bedeutung der Berkeltraverse für die kirchliche Erneuerungsbewegung thematisiert werden. In den drei Förderjahren werden somit gemeinsam mit den durch die Berkel verbundenen niederländischen Nachbarn, sympathische Botschaften in Form eines jetzt intellektuellen Schiffsverkehrs hin und her transportiert.
Gefördert und unterstützt wird die „Kulturtraverse Berkel“ im Rahmen des Regionalen Kulturprogramms durch das Land Nordrhein-Westfalen.