Am Samstag dem 04.05.2013 begab sich die Expedition Münsterland mit dem Bus auf eine Tagesfahrt in das Westmünsterland.
Was zeugt heute noch vom jüdischen Leben im Münsterland? Es sind in erster Linie die alten Friedhöfe, weit seltener die ehemaligen Synagogen. Der Nationalsozialismus hat nicht nur versucht, die jüdischen Bürger zu vertreiben und zu ermorden, sondern auch die Zeugnisse jüdischer Existenz zu vernichten und aus dem kollektiven Gedächtnis zu streichen. Die Expedition führt an diese weitgehend unbekannten Orte der deutsch-jüdischen Geschichte und Kultur im Westmünsterland.
Für den Erhalt des jüdischen Kulturerbes trägt die heutige Gesellschaft Verantwortung wie sie auch Verantwortung trägt für die Erinnerung an die jüdischen Menschen, die Jahrhunderte hier gelebt haben, bevor sie in den Jahren 1933-1945 Opfer der Shoah wurden. Aber wie erinnert man, wie gedenkt man dieser Menschen?
Die Expedition Münsterland suchte sich einen Weg durch die vielfältige Erinnerungslandschaft vor Ort. Sie stößte auf die Spuren des Verschwundenen, des Fehlenden an den authentischen Geschichtsorten. Es wurde versucht, das Unsichtbare zu veranschaulichen und zu vergegenwärtigen. Dabei traf sie auch auf zahlreiche Manifestationen des Gedenkens und Erinnerns an Tote und Opfer im öffentlichen Raum. Unterschiedliche Gedenkkulturen stehen – nicht spannungsfrei – nebeneinander, ihre Traditionskerne und Entwicklungswege haben sich in Denkmälern und Erinnerungszeichen niedergeschlagen, für die Kriegstoten des Ersten und Zweiten Weltkriegs und für die Opfer der nationalsozialistischen Unrecht- und Terrorherrschaft.
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