Lagerleben | Lagersterben: Das Kriegsgefangenenlager Haus Spital
Zu den wenigen Spuren des 1. Weltkrieges im Münsterland gehört der Kriegsgefangenenfriedhof Haus Spital des früheren Kriegsgefangenenlagers I in Münster-Gievenbeck. Der Friedhof ist die zweite Station der Zeitreise „Expedition zum Frieden“, die 100 Jahre zurück schaut.
Heute ruhen auf diesem stimmungsvollen Ehrenfriedhof in Münsters Norden im Tod vereint Muslime, Juden, katholische und orthodoxe Christen sowie ein Hindu der ehemaligen Feindmächte. Entsprechend finden sich auf den schlichten Grabsteinen verschiedene religiöse Symbole wie Kreuze, Davidsterne und Halbmonde. Aber wo war das zugehörige Lager, indem die Gefangenen untergebracht waren? Nichts in näherer Umgebung scheint einen Hinweis darauf zu geben.
Fast einhundert Jahre nach dem Ausbruch des 1. Weltkriegs recherchierten u.a. Schüler des Gymnasiums Paulinum in Münster über das Lager, sammelten Historiker Material über das ehemalige Kriegsgefangenenlager und untersuchten Chemiker die Zusammensetzung der Grabsteine.
Die ersten Ergebnisse zur Recherche des Kriegsgefangenenlagers und des Friedhofs wurde 2013 am Tag des Offenen Denkmals, am Ehrenfriedhof Haus Spital, Horstmarer Landweg, gezeigt.
Programm:
15:00 Uhr
Lagerleben|Lagersterben: Das Kriegsgefangenenlager Haus Spital: Eine Einführung
Dr. Wilhelm Bauhus (Arbeitsstelle Forschungstransfer der WWU) und Dr. Sabine Kittel (Historisches Seminar der WWU)
15:45 Uhr
Erinnerung in Beton: Die Grab- und Gedenksteine in baustofflicher Hinsicht (Dr.-Ing. Stefan Kordts der Roxeler Baustoffprüfstelle)
16:15 Uhr
Der Friedhof Haus Spital in der Erinnerungskutlur der Stadt Münster (Wilhelm Klönne, Friedhofsabteilung im Amt für Grünflächen und Naturschutz)
16:45 Uhr
Präsentation: Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Geschichte des Gymnasium Paulinum stellen Forschungsergebnisse zur Entwicklung und Struktur des Lagers vor 100 Jahren vor, die im Rahmen von GI@school in Kooperation mit dem Institut für Geoinformatik der WWU gemacht wurden.
Bis 18:00 Uhr konten veranstaltungsbegleitend in der Wissenschaftsbox der WWU Exponate und Projekte zu Haus Spital vor Ort besichtigt werden.