Arm in einer reichen Stadt

Ehemaliger Bundesbank-Tresor wurde Schauplatz einer Auseinandersetzung mit Armut in Münster

Einst türmten sich hier die Geldberge, heute herrscht im unterirdischen Tresor der Bundesbank in Münster gähnende Leere. Interessierte Bürger waren herzlich eingeladen, sich hier mit Reichtum und Armut in Münster auseinanderzusetzen. Wissenschaftler und Studenten der WWU sowie Experten aus der Region stellten ihre Erkenntnisse über Armut im heutigen Münster den historischen Konzepten der Fürsorge gegenüber. Hinter mächtigen Stahltüren wartet die Gelegenheit, den vergessenen Duft des Reichtums zu schnuppern und über Fragen zu diskutieren, die das gesellschaftliche Miteinander in der Stadt präg(t)en. Die AFO führte alle Interessierten hinab in die Katakomben des Reichtums am:

Sonntag, 4. Juli 2010, 11 Uhr
Gebäude der ehemaligen Bundesbank
Geiststr. 24/26
48151 Münster

Fotos


Programm


Ort: Ehemalige Geldtransporterschleuse
Beginn: 11 Uhr

Begrüßung durch Dr. Wilhelm Bauhus
Laudatio und Preisübergabe "Land der Ideen" durch Claudia-Ann Roel, Deutsche Bank Münster

Vorträge

"Armut im Schatten der Arkaden"
Prof. (apl.) Dieter Hoffmeister und Franka Schäfer, Institut für Soziologie der WWU
"Arm und Reich. Systeme frühneuzeitlicher Armenfürsorge und ihre Wirkungen bis in die Gegenwart am Beispiel der Stadt Münster"
Dr. Ralf Klötzer, Historiker, Archivar der Stadt Steinfurt
"Reiche für Arme? Stiftungen in der Bürgergesellschaft am Beispiel der Kommunalen Stiftungen Münster"
Petra Woldt, Leitung Kommunale Stiftungen Münster

Diskussion

Moderation: Dr. Niels Lange, Stiftung Westfalen-Initiative

Ort: Veranstaltungen in den Tresoren der ehemaligen Bundesbank
Beginn: ab 14 Uhr

14 bis 15 Uhr
Workshop "Unternehmertum als Weg aus der Armut?"
Prof. (apl.) Dr. Andrea Bührmann, Institut für Soziologie der WWU, und ihre Studierenden führen in das Thema „Prekäres Unternehmertum“ ein und erläutern die Hintergründe und Ziele des Seminars.

Forschungsgruppe 1: Prekäres Unternehmertum von Kreativen: „Ich verdiene ganz gut, glaube ich“
Forschungsgruppe 2: Prekäres Unternehmertum von Einwanderern
Forschungsgruppe 3: Prekarität durch Ideologie: „Die Geschichte hinter dem Produkt zählt“


Diskussionszeit.

14 bis 17 Uhr:
Ausstellung: „Unerhört – Armut in Münster“
Wissenschaftskommunikation am Beispiel Armut

Die Ausstellungsinhalte und das Ausstellungskonzept wurden in einem interdisziplinären Seminar von Studenten der WWU und des Fachbereichs Design der Fachhochschule Münster unter der Leitung von Prof. Dipl.-Des. Hermann Dornhege, Prof. Dipl.-Des. Claudia Grönebaum, Dr. Petra Lütke, Brigitte Heeke und Dr. Wilhelm Bauhus erarbeitet.

Das studentische Team hinter der Ausstellung:
Luisa Raz, Jens Johann, Olga Zimenkova, Frederik Weihermann, Marie Mengelkamp, Irina Reimer, Florian Köppen, Susanne Schulze, Markus Fuchs, Symon Gandecki, Petra Wilkins