UFMG-Professorin startet Gastprofessur „Brazil Chair“ in Münster mit Forschung zur Hassrede
Ana Larissa Oliveira, eine herausragende Professorin an der Fakultät für Geisteswissenschaften an der Bundesuniversität von Minas Gerais (UFMG) wird neue Inhaberin des Brazil Chairs an der Universität Münster, der dieses Jahr am Institut für Kommunikationswissenschaften bei Prof. Dr. Julia Metag beherbergt ist. Im Rahmen dieser 12-monatigen Gastprofessur wird Prof. Oliveira in Münster ihre Forschung zum Thema „The new boundaries of the sayable in political discourse: the language of conflict as a challenge to pluralist societies“ vorantreiben. Die Untersuchung fokussiert sich auf die Auswirkungen von Hassrede und verbalen Angriffen gegen Minderheiten – ein Thema, das weltweit zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die Finanzierung des Brazil Chairs erfolgt durch CAPES und zielt auf die Stärkung der bilateralen Forschungszusammenarbeit sowie die Schaffung von Netzwerken zwischen Forschenden aus Brasilien, Münster und ganz Deutschland ab. Die UFMG ist eine der wichtigsten Partneruniversitäten der Universität Münster und Alma Mater der letzten Gastprofessorin des Brazil Chairs an der Medizinischen Fakultät.
Die Forschungsarbeit von Prof. Oliveira konzentriert sich auf die Analyse, wie die Sprache des Konflikts und Hassreden Demokratien direkt beeinflussen, insbesondere in polarisierten Gesellschaften. Im Rahmen ihrer Untersuchungen kooperierte sie bereits mit Akademiker*innen verschiedener Universitäten in Brasilien und weltweit. Der Lehrstuhl verfolgt in diesem Zusammenhang einen interdisziplinären Forschungsansatz, der einen Dialog mit verschiedenen Disziplinen wie z.B. Erziehungswissenschaft, Kommunikationswissenschaft und Politikwissenschaft einschließt. Dieses Projekt bietet die Möglichkeit, einen signifikanten Beitrag zum Verständnis und zur Minderung der negativen Auswirkungen von Hassreden und verbalen Angriffen in verschiedenen Kontexten zu leisten, wobei insbesondere aufgrund der vielfältigen Perspektiven ein hoher wissenschaftlicher Mehrwert zu erwarten ist.
Während ihres Aufenthalts in Deutschland, der Anfang Februar 2025 beginnen und bis Januar 2026 andauern wird, wird Prof. Oliveira von zwei weiteren Stipendiat*innen begleitet: einem Doktoranden und einer Postdoktorandin, die sechs bzw. zwölf Monate in Münster forschen werden. Durch die Aktivitäten der beiden brasilianischen Nachwuchsforschenden in Münster vervielfältigen sich die Möglichkeiten für den Wissens- und Erfahrungsaustausch und die Vernetzung mit Studierenden und Forschenden aus den verschiedenen Instituten der Universität.
Die Ausschreibung für den Brazil Chair an der Universität Münster war in der Runde 2024/25 zum Thema „Agonistic Plurality. Deep disagreements and fundamental conflicts as a challenge to pluralist societies“ - einem der neuen Forschungsschwerpunkte der Universität Münster - äußerst kompetitiv und die Professorin zeigt sich sehr zufrieden mit ihrem Erfolg: „Ich hatte keine großen Erwartungen an den Erfolg, aber ich hielt ihn auch nicht für unmöglich, sonst hätte ich mich nicht beworben", kommentierte Oliveira im Interview mit CAPES.
Informationen zu den geplanten Aktivitäten des CAPES Brazil Chair-Teams werden regelmäßig auf unseren Kanälen veröffentlicht.
Weitere Informationen:
UFMG-Professor für den Chair in Deutschland ausgewählt (auf Portugiesisch)