Das Sondermunitionslager Dülmen-Visbeck in Dülmen - etwa 4,5 Kilometer südlich der Innenstadt nahe Haus Visbeck - war in Zeiten des Kalten Krieges ein Standort für Nuklearwaffen im Münsterland. Die Expedition Münsterland hat diesen "x_Ort" im Rahmen des Projekts "Fremder Nachbar - Leben im Kalten Krieg" aufgespürt und filmisch in Kooperation mit dem Servicepunkt Film aufbereitet. Hier geht's zumFilm.
Die Expedition Münsterland hat es sich zur Aufgabe gemacht, für das ökonomische, ökologische und soziokulturelle Erbe aus Zeiten des Kalten Krieges zu sensibilisieren. Orte des Kalten Kriegs im Münsterland waren und sind "Vakuum-Orte": unzugänglich, geheimnisumwoben, teils vergessen, teils haben sie eine interessante Umnutzung erfahren. Die Wahrnehmung dieser Orte soll durch die intensive kulturelle und wissenschaftliche Auseinandersetzung gestärkt werden und Interesse an historischen regionalen Besonderheiten wecken.
Als x_Orte werden alle jenen Orte bezeichnet, die in Vergessenheit geraten oder bewusst so unscheinbar angelegt sind, dass sie den Betrachter*innen gar nicht auffallen. Dabei handelt es sich zumeist um Orte, die eine wichtige Bedeutung für die Region haben oder hatten, sei es in historischer, ökologischer oder technischer Hinsicht.
"Man sieht sie nicht, aber sie haben eine Geschichte": Hier geht's zum Film.
Im Rahmen des "Münsterlandfestivals Part 9" wurden die Magazin-Hallen der Abguss- und Modellsammlung des Archäologischen Museums der Universität Münster geöffnet: Sie bisher nie dagewesene Einblicke in die Sammlung des Museums. Unerwartet und lebendig traten an diesem Abend die wissenschaftlichen Beiträge immer wieder in einen Dialog mit der Kunst. Hier geht's weiter zum Film.
Der Tracerversuch des Instituts für Geologie und Paläontologie - der die unterirdische Verbindung der Berkelquelle mit dem Grundwasser der Baumberge nachvollziehbar machen sollte - wurde durch den Servicepunkt Film in einer Dokumentation der Kulturtraverse Berkel aufgegriffen und anschaulich aufbereitet. Außerdem wurde in dem Film die Sage des heiligen Liuder, des ersten Bischofs Münsters, aufgegriffen. Hiernach konnte er mithilfe von zwei Gänsen eine versiegte Quelle in Billerbeck wieder zum Fließen bringen. Hier geht's weiter zum Film.
Gerhard Domagk – Ein Pionier der Infektionsforschung
Wer war Gerhard Domagk? Pathologe, Nobelpreisträger, Visionär. Schon diese drei Begriffe geben einen Eindruck davon, dass der lange Zeit mit Münster verbundende und praktizierende Arzt mehr war als nur ein ambitionierter Mediziner. Aus seinen Erfahrungen im Einsatz als Kriegsfreiwilliger während des Ersten Weltkrieges, in dem er nicht nur die Grauen des Krieges in Form schwerster Verwundungen kennenlernt, sondern auch die Machtlosigkeit der Ärzte gegenüber den häufig auftretenden bakteriellen Infektionserkrankungen, formt sich sein späterer Lebenstraum, nämlich Menschen zu helfen. So sagt er einmal: „Wenn du jemals aus diesem Grauen des Trommelfeuers heimkommst –sagte ich mir- willst du nur arbeiten, um anderen Menschen zu helfen.“
2014 jährte sich Domagks Nobelpreisverleihung für das Prontosil zum 75. Mal - Domagk ist noch bis heute der einzige Nobelpreisträger der WWU. Sein Todestag wiederholte sich in diesem Jahr zum 50. Mal und das Institut für Pathologie trägt seit nunmehr 30 Jahren seinen Namen. Von hier aus gelang es Domagk, seinen weitsichtigen Forschungsinteressen zu folgen und mit Hilfe der Farbwerke Bayer Großes zu leisten, ohne seine Treue zur münsterschen Universität zu vernachlässigen. Wir betrachteten dies als guten Grund, ihm eine Veranstaltungsreihe zu widmen und seine Geschichte aus der Vergessenheit zu retten.
In Zusammenarbeit mit der Medizinischen Fakultät der Universität, dem Gerhard-Domagk-Institut für Pathologie, unterstützt durch seinen Enkel Prof. Dirk Domagk und der Bayer AG, läutete die Expedition Münsterland 2014 das Domagk-Jahr ein.
Den Kern des Domagk-Jahres bildete die Domagkstraße in Münster, die zum Einen als Outdoor-Galerie für die Ausstellung Auf den Spuren Gerhard Domagks fungierte, zum Anderen wurde sie Schauplatz für eine Auswahl an Veranstaltungen. Die Premiere des Gerhard-Domagk-Films (2014), Gerhard Domagk und die Kunst – ein Vortrag mit anschließendem Rundgang durch eine anatomisch-künstlerische Ausstellung und das Fotoprojekt 24-Stunden Domagkstraße waren nur einige Höhepunkte des vielfältigen Programms, dass zahlreiche neugierige Besucher anlockte - ein Zeichen, dass Gerhard Domagks Geschichte, die Menschen bewegt.
2014 jährte sich der Beginn des Ersten Weltkriegs zum hundertsten Mal. Damit rückte eine militärische Auseinandersetzung in den Mittelpunkt, deren Gewaltpotenzial zur damaligen Zeit beispiellos war.
Diesen Jahrestag wollte die Expedition Münsterland und das Historische Seminar, Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte, zum Anlass nehmen, ein an diesen Geschehnissen interessiertes Publikum sowie auch die Studierenden der Universität in einer Form an dieses Ereignis heranzuführen. Durch die gezielte Kombination aus Kunst und Wissenschaft unterscheidet sich die Herangehensweise von den konventionellen geschichtspolitischen und erinnerungskulturellen Umsetzungen. Die existierenden und 2014 vielfach wieder aktualisierten „Großerzählungen“ sollten regional und mit Bezug auf konkrete Wissensorte durch künstlerische Interpretationen greifbar gemacht und reflektiert werden. Hier geht's weiter zum Film.
Hieran konnten, neben zahlreichen Experten aus unterschiedlichsten Disziplinen – lokal, regional und international – auch Schüler/innen, Studierende sowie allgemein Interessierte teilnehmen und gestalteten damit gemeinsam den konzeptionellen und organisatorischen Rahmen. Sie entwickelten „Werkzeuge“, mit denen die Orte mit Bezügen zum Ersten Weltkrieg, die sich zahlreich in der Region finden lassen, zu erschließen sind.
Erster Aktionsort der Reihe Schiffsverkehr im Münsterland ist der Halterner Stausee. Dort lässt das LWL-Römermuseum zwei Originalnachbauten der römischen Flusskriegsschiffe Viktoria und Lusoria Rhenana zu Wasser. Nachdem bereits ein technischer Vergleich der beiden Schiffe stattgefunden hat werden Sportmediziner der Universität Münster unterschiedlichste biologische Phänomene wissenschaftlich untersuchen. Umfangreiche Belastungstests der „Versuchs-Römer“ werden auf den Booten durchgeführt, während aus der Luft z.B. die Abweichung der „Optimalroute“ dokumentiert wird.
Die Versuchsfahrten beginnen am Steg des Hotel Seestern am Donnerstag, 6.9.2012, um ca. 14.00 Uhr mit einer Wettfahrt der beiden römischen Flusskriegsschiffe. Unter Bedingungen wie vor 2000 Jahren werden zwei Teams des Hochschulsports der Universität möglichst schnell im direkten Vergleich über den See fahren. Weder Rollbahnen noch Kohlefasern erleichterten den römischen Legionen die Fortbewegung auf dem Wasser, so dass sich die Ruderer mit einem speziellen Training auf die Fahrt mit den besonderen Schiffen vorbereiten.
Am Freitag, 7.9.2012, finden Ruderversuche auf einer 1,8 km langen Strecke über den See mit sportmedizinischen Versuchen statt. Wenigstens zwei Durchläufe sollen Aufschluss über die Belastung der Ruderer während der Fahrt und die Auswirkung von Regenerationsphasen geben. Puls, Milchsäure- und Sauerstoffkonzentration im Blut werden mit Werten aus dem Hochleistungssport verglichen sowie der Watt-Leistung aus der Ruderergonomie gegenübergestellt. Die erste Fahrt beginnt um ca. 9.00 Uhr, die zweite wird nachmittags stattfinden. Die Römertage 2012 des LWL-Römermuseums finden im Anschluss am 8.und 9.9.2012 statt. Hier haben Besucher der Veranstaltung die Möglichkeit, sich selbst als Ruderer der Flusskriegsschiffe zu versuchen.
Die „Varusschlacht“ ist den meisten bekannt. Der Weg der römischen Legionen flussaufwärts über die Lippe in unsere Region dagegen nicht. Diese Neuigkeit und weitere wissenswerte Informationen über den Schiffsverkehr im Münsterland werden in der Wissenschaftsbox der Uni Münster von der Expedition Münsterland am Hotel Seestern dargestellt. Die Box wird an allen Tagen bis Sonntag, 9.9.2012 vor Ort sein. Hier geht's zum Film.