„Originelle Fragestellung“ gewürdigt
Rechtswissenschaftler David Kästle-Lamparter mit Promotionspreis der Studienstiftung ausgezeichnet
Für seine Dissertation über juristische Kommentare wird der Rechtswissenschaftler Dr. David Kästle-Lamparter vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ mit dem Johannes-Zilkens-Promotionspreis der Studienstiftung des deutschen Volkes ausgezeichnet. Damit würdigt das Begabtenförderungswerk die Untersuchung als exzellente Dissertation in den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften. In der Studie analysiert Kästle-Lamparter die „Kommentarlandschaft“ verschiedener Wissenschaftskulturen und Epochen und zeigt auf, wie die Textgattung der Kommentare eine wichtige Funktion in der juristischen Welt eingenommen hat. Der Jurist erhält die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung im Juni bei einem Festakt in Berlin. Der Preis wird jährlich verliehen und ist nach dem langjährigen Ehrenpräsidenten der Studienstiftung, Johannes Zilkens, benannt. Der Jury gehören namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Deutschland und der Schweiz an.
In der Studie mit dem Titel „Welt der Kommentare“ zeigt Kästle-Lamparter, wie der Kommentar durch juristische Diskurse geprägt wird und seinerseits auf diese Diskurse zurückwirkt. Die Jury würdigt in ihrer Begründung „die Originalität der Fragestellung sowie die souveräne methodische Vorgehensweise“ seiner Untersuchung. Sie hebt zudem hervor, dass die Dissertation überzeugend historische Detailstudien verschiedener Epochen zu einem Gesamtbild zusammenfüge. Dr. Kästle-Lamparter habe mit dem Kommentar eine von der Rechtswissenschaft bisher wenig beachtete Gattung untersucht.
Die Dissertationsschrift, die den Untertitel „Struktur, Funktion und Stellenwert juristischer Kommentare in Geschichte und Gegenwart“ trägt, betreute der Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Nils Jansen vom Exzellenzcluster. Für seine Arbeit hat Kästle-Lamparter, der seit 2014 ein Rechtsreferendariat am Oberlandesgericht Stuttgart absolviert, bereits 2014 den Ernst-Rabel-Preis der Gesellschaft für Rechtsvergleichung und 2015 den Universitätspreis der Universität Münster erhalten. Die Dissertation erscheint 2016 im Mohr Siebeck Verlag. (maz/ska)