Lernverlaufsdiagnostik und formatives Assessment

In unseren Projekten zur Lernverlaufsdiagnostik wurde der internetbasierte Ansatz „quop“ im Hinblick auf die psychometrische Güte der eingesetzten Verfahren, die Praxistauglichkeit und die Wirksamkeit im schulischen Alltag untersucht.

Zentrale Ergebnisse der bisherigen Studien liegen darin, dass die Testreihen sich generell als reliabel, valide, parallel und sensitiv für Veränderungen erweisen. Ein aktuelles DFG-Projekt befasst sich mit der Untersuchung der Güte einer Testreihe, die mit Hilfe regelgeleiteter Itemdesigns erstellt wurde. Darüber hinaus zeigte sich, dass die Lernzuwächse von Kindern sich beträchtlich unterscheiden, sodass Lernverlaufsdiagnostik als wichtige Information für Lehrkräfte betrachtet werden kann, um Förderangebote adäquat planen zu können. Studien zur Wirksamkeit des Ansatzes belegen entsprechend, dass die Bereitstellung von diagnostischen Informationen zu höheren Lernzuwächsen führt als dies in Vergleichsklassen der Fall ist. Gleichzeitig wird deutlich, dass Effekte durch den Einsatz von Lernverlaufsdiagnostik noch verbessert werden können, wenn Lehrkräfte bei der Nutzung der diagnostischen Information unterstützt werden.

In aktuellen Projekten erproben wir im Rahmen des Konzepts formativen Assessments die Kombination von Lernverlaufsdiagnostik, Feedbackgesprächen zur Reflexion und Planung von Lernprozessen und differenzierten Fördermaterialien für Lesen und Mathematik.

 

  • Ausgewählte Publikationen

    Zeuch, N., Förster, N. & Souvignier, E. (2017). Assessing teachers‘ competencies to read and interpret graphs from learning progress assessment. Results from tests and interviews. Learning Disabilities Research and Practice, 32, 61-70. doi: 10.1111/ldrp.12126

    Förster, N. & Souvignier, E. (2015). Effects of providing teachers with information about their students’ reading progress. School Psychology Review, 44, 60-75. doi: 10.17105/SPR44-1.60-75

    Salaschek, M. & Souvignier, E. (2014). Web-based mathematics progress monitoring in second grade. Journal of Psychoeducational Assessment, 32, 710-724. doi:10.1177/0734282914535719

    Salaschek, M., Zeuch, N. & Souvignier, E. (2014). Mathematics growth trajectories in first grade: Cumulative vs. compensatory patterns and the role of number sense. Learning and Individual Differences, 35, 103-112. doi: 10.1016/j.lindif.2014.06.009

    Förster, N. & Souvignier, E. (2014). Learning progress assessment and goal setting: Effects on reading achievement, reading motivation and reading self-concept. Learning and Instruction, 32, 91-100. doi: 10.1016/j.learninstruc.2014.02.002

    Souvignier, E., Förster, N. & Salaschek, M. (2014). quop: ein Ansatz internet-basierter Lernverlaufsdiagnostik und Testkonzepte für Mathematik und Lesen. In M. Hasselhorn, W. Schneider & U. Trautwein (Hrsg.), Lernverlaufsdiagnostik (Tests und Trends N.F. Band 12) (S. 239-256). Göttingen: Hogrefe.