Sinnvoll kann diese Strategie der Kombination von RG-Transformation und Schichtdickenanalyse nur für MC-Simulationen mit Näherungen an die effektive Theorie auf dem groben Gitter sein. Von der Struktur her bietet sich hierfür die Darstellung der effektiven Hamiltonfunktion mit Hilfe der A-Kerne
an. Denn die meisten Probleme bei einer Schichtdickenanalyse bereitet die geringe Abweichung
der effektiven Temperatur einer Linie konstanter Physik von der Ausgangstemperatur.
Für diese Abweichung
ist bei der effektiven Theorie nach Gleichung () das verallgemeinerte Potential
verantwortlich; der Anteil einer freien Theorie
an der effektiven Hamiltonfunktion
beschreibt gerade
das asymptotische Verhalten der Schichtdicke
für eine freie Theorie bei der Ausgangstemperatur. Da in Abschnitt
auch mit sehr viel Rechenzeit die Differenz zwischen Ausgangs- und
Starttemperatur nur mit einem Fehler von ca.
zu messen war, kann man sich
bei der Bestimmung der Kopplungen zum verallgemeinerten Potential mit
relativ großen Fehlertoleranzen zufriedengeben. Genau hierdrin liegt nun der
Vorteil der kombinierten Methode. Man führt auf dem feinen Gitter eine
relativ ungenaue MCRG-Transformation durch, um die Kopplungen des effektiven Potentials
zu messen; den Anteil der freien Theorie am RG-Fluß kann man mit Hilfe des
Fluktuationspropagators berechnen. Dieser Schritt benötigt bei den im folgenden
verwendeten Näherungen für das Potential (
) deutlich weniger Rechenzeit als die
ansonsten durchzuführende hochpräzise Schichtdickenmessung auf dem feinen Gitter.
Anschließend simuliert man mit der approximierten effektiven
Theorie, um so zu einem sehr genauen Wert für die Schichtdicke auf dem groben Gitter
zu gelangen.
Zuerst wurde die kombinierte Methode für die Approximation der effektiven Wirkung durch
eine A-Kern-Entwicklung in Ordnung nach Gleichung (
) untersucht. Ausgehend
von der Starttheorie
wurden RG-Schritte mit Blocklänge und Parameter
für Gitter
der Größe
durchgeführt. Die Potentiale wurden analog zu Abschnitt
aus den MC-Daten ermittelt. Da die Schichtdicke empfindlich vom
bilinearen kinetischen Term abhängt, reicht zur Approximation die lokale Version
nicht mehr aus. Nimmt man als Vorgabe für den
relativen Fehler durch dieses Abschneiden des kinetischen Terms bei der Bestimmung der Differenz
zwischen effektiver Temperatur und Ausgangstemperatur
an, so muß man unter dieser
Prämisse die MC-Simulationen zur Schichtdicke bis zu groben Gittern mit
mit dem
vollen freien Anteil
durchführen und kann sich erst
bei noch größeren Gittern auf die lokale Version
beschränken. Grundlage dieser Abschätzung ist ein Vergleich der Schichtdickenanalysen
zwischen der exakten effektiven Theorie
und der lokalen Approximation
Vergleicht man nun in Tabelle die Schichtdicken für die A-Kern-Approximation
mit den Schichtdicken zu Gleichung (
), so zeigt sich ab Gittern mit
eine
durch das verallgemeinerte Potential bedingte signifikante Änderung der Schichtdicke.
Entscheidend ist allerdings, wie man in Abbildung
sieht, daß man mit
keine signifikante Abweichung der effektiven Temperatur
von der Starttemperatur
feststellen kann. Dieses Ergebnis steht im Einklang
mit den Berechnungen der Schichtdicke in [HMP], wonach
eine Temperaturdifferenz erst bei der Störungstheorie in Ordnung
auftritt.
Deshalb soll die Durchführbarkeit von MC-Simulationen für die A-Kern-Approximation
in Ordnung überprüft werden. Nach Gleichung (
) ergibt sich das
Potential hierfür durch
Als erste Maßnahme zur Anpassung für MC-Simulationen soll wieder die Näherung
eingeführt werden. Definiert man sich dazu noch die beiden Matrizen
so gelangt man zu
Um nun aus den -Kernen
die Matrix
zu bestimmen, löst man wieder
das Gleichungsystem (
) mit Hilfe des Fixpunktkonvergenzverfahrens (
),
wobei man die Matrix
noch um die Korrekturen
in
ergänzen muß. Unter den gleichen Bedingungen wie für die Approximation in Ordnung
wurde in dieser Näherung die Schichtdicke der effektiven Theorie auf einem groben
-Gitter gemessen. Wie die Tabelle
zeigt, kann man eine Verbesserung
der Approximation durch die zweite Ordnung feststellen.
Allerdings sind für die MC-Simulationen mit dem effektiven Potential (
)
zur Messung der Schichtdicke mit dieser Genauigkeit schon 50 Stunden Rechenzeit auf einer
RS/6000 580 verbraucht worden. Schichtdickenmessungen auf größeren Gittern sind,
vor allem durch die Doppelsumme im
-Term, unrealistisch.
Somit kann durch die Kombination von RG-Transformation und Schichtdickenanalyse nachgewiesen
werden, daß in Ordnung die effektive Temperatur einer Linie konstanter Physik
gleich der Ausgangstemperatur ist, d. h. , in dieser Ordnung Störungstheorie entspricht
das Verhalten des Sine-GORDON-Modells dem einer freien Theorie bei gleicher Temperatur. Eine
Differenz der beiden Temperaturen tritt erst in Ordnung
auf. Für diese
Ordnung Störungstheorie birgt die Kombinationsmethode keine Vorteile gegenüber
einer Schichtdickenanalyse der Ausgangstheorie. Dies ist nicht darin begründet, daß man
die Kopplungen der effektiven Theorie nicht mit ausreichender Genauigkeit bestimmen könnte,
sondern es liegt an der Form der Approximation für die effektive Theorie, die sich
wenig für MC-Simulationen eignet.