Zyklus: Johannes Brahms' Sonatenwerk | Konzert 2

Am Montag, den 23. Mai, findet um 19:30 Uhr das zweite Konzert des Brahms-Reihenzyklus in der Musikhochschule statt. Auf dem Programm stehen die Sonate für zwei Klaviere f-Moll op. 34a und zwei Lieder aus Brahms op. 105. Hinzu kommt die Violinsonate A-Dur op. 100, welche Brahms 1886 in einem engem Werkverbund nach der 4. Symphonie op. 98 vollendete und die als Jubiläumsstück mit Allusionen an Wagner, Mozart, Dvořák und Chopin arbeitet und dazu ein eigenes Lied zitiert.

Brahms Freundschaften beeinflussten das Schaffen Brahms stark. So verdanken auch die beiden Klarinettensonaten op. 120 von 1894 ihre Entstehung einer Freundschaft, der mit dem Klarinettisten Richard Mühlfeld. Die Klarinettensonate op. 120 Nr. 2 in Es-Dur vollendet das Programm des zweiten Konzerts des Reihenzyklus. Äußerlich geprägt von einer heiter bis melancholischen Klassizität, herrschen im Inneren der Klarinettensonaten längst Strukturbildungen vor, welche auf die anbrechende musikalische Moderne verweisen. Die Programmkonzeption führte PD Dr. Eberhard Hüppe durch, unter dessen fachkundiger Moderation auch weitere faszinierende Details zum Verständnis der Werke enthüllt werden. Der Eintritt ist frei.

In diesem Semester präsentieren die Studierenden der Musikhochschule das gesamte Sonatenwerk von Johannes Brahms in vier Konzerten. Mit der Aufführung sämtlicher Sonaten für Klavier, Violine, Violoncello und Klarinette unter der Moderation von PD Dr. Eberhard Hüppe setzt die Musikhochschule die Präsentation kompletter Werkzyklen fort. Ergänzt wird die Aufführung der Sonaten durch Lieder, die in Beziehung zu einigen Sonaten stehen.

Brahms‘ Sonatenwerk ist in größeren Abständen entstanden und erlaubt somit einen Blick auf die stilistische Entwicklung des Komponisten, deren Anfänge Robert Schumann in seinem Aufsatz „Neue Bahnen“ (28. Oktober 1853) begeistert kommentierte. Schumanns Worte sollten freilich eine Belastung für den jungen Brahms werden, dessen drei große Klaviersonaten von 1852/53 dadurch in ein Licht gestellt wurden, die ihn von jetzt auf gleich als Nachfolger Beethovens erscheinen ließen. Brahms schrieb nie wieder eine Klaviersonate.