40 Jahre Abegg Trio
Am Samstag und Sonntag lädt das Abegg-Trio zur Aufführung der Trios von Ludwig van Beethoven gleich zweimal in den Konzertsaal der Musikhochschule Münster. Prof. Birgit Erichson (Violoncello), Prof. Ulrich Beetz (Violine) und Prof. Gerrit Zitterbart (Hammerflügel) setzen damit den Zyklus „Auf der Suche nach dem vollkommenen Klang“ mit Konzerten auf den historischen Hammerflügeln der Sammlung Beetz fort und feiern gleichzeitig das 40-jährige Bestehen des Abegg-Trios. Am, Samstag, 29. Oktober um 19:30 Uhr, steht das gesamte op. 1 von Ludwig van Beethoven mit den Trios Es-Dur op. 1 Nr. 1, G-Dur op. 1 Nr. 2 und c-Moll op. 1 Nr. 3 auf dem Programm. Am Sonntag, 30. Oktober um 17:00 Uhr, folgen das „Geistertrio“ D-Dur op. 70 Nr. 1, das Trio Es-Dur op. 70 Nr. 2 und das „Erzherzog-Trio“ B-Dur op. 97. Die beiden Konzertteile am Samstag und Sonntag können natürlich auch einzeln besucht werden. Ihre Kartenreservierungen erbitten wir unter 0251 83-27410. Der Eintritt ist frei.
Das Abegg Trio darf in vielfacher Weise das Prädikat „außergewöhnlich“ für sich beanspruchen. Gegründet 1976, kurz vor ihren Konzertexamina, konzertiert das Trio mit Ulrich Beetz (Violine), Birgit Erichson (Violoncello) und Gerrit Zitterbart (Klavier) nun seit 40 Jahren in der Ursprungsbesetzung, ein sehr seltener Fall von Kontinuität in einem Kammermusikensemble. Die Abegg-Variationen von Robert Schumann standen Pate bei der Namenswahl, um damit dem Komponisten und seinem Schicksal Reverenz zu erweisen. Seit vier Jahrzehnten bringt das Ensemble all seine Energie und Leidenschaft mit unverminderter Freude in werkgetreue Interpretationen ein. Einer der prominentesten deutschen Musikkritiker, Joachim Kaiser, würdigte das Abegg Trio in der SZ: „Diese jungen Musiker nehmen die Notentexte, die Ergebnisse der Forschung ungemein ernst. Sie wollen nicht harmlos oder gefühlsselig Kammermusik machen, sondern Interpretationen von Gewicht, Aggressivität und größter innerer Wahrhaftigkeit herausbringen“. Die FAZ attestiert dem Trio „Brillanz, graziöse Eleganz und leidenschaftliche Dramatik“. Diese Interpretationshaltung wurde mit Wettbewerbserfolgen im In- und Ausland (Colmar, Genf 1977, Bonn 1979, Bordeaux 1981, Bernhard Sprengel Preis Hannover 1986, Robert Schumann Preis Zwickau 1992) und in der Folge mit Einladungen zu Konzerten in bedeutenden Sälen und bei großen Festivals in 50 Länder auf fünf Kontinenten honoriert. Ein Glücksfall für die drei Musiker war es, dass ihr Aufstieg mit der Entwicklung des neuen Mediums „CD“ zusammenfiel. So liegen über 30 CD-Einspielungen des Abegg heute Trios vor: alle Trios von Mozart, Beethoven, Schubert, Brahms, Schumann, Mendelsohn, Dvorák, Tschaikowski und Schostakowitsch sowie ausgewählte Trios von Haydn, Chopin, Janácek, Debussy und vielen anderen. Diese sind von der Presse hoch gelobt und mit Preisen ausgezeichnet worden, u. a. fünfmal mit dem „Preis der deutschen Schallplatten Kritik“. In ihrer nicht nachlassenden Neugier auf musikalische Entdeckungen beziehen die Musiker auch 5 historische Tasteninstrumente, „Fortepianos“ des ausgehenden 18. und des 19. Jahrhunderts, in ihre Arbeit ein. Zusätzlich zu ihrer Konzerttätigkeit lehren die drei Musiker als Professoren an den Musikhochschulen in Münster bzw. Hannover und geben ihre Erfahrungen international in Meisterkursen an junge Musiker weiter. Ein besonderer musikalischer Schwerpunkt des Abegg Trios lag von Anfang an auf den Werken Beethovens, die das Trio immer wieder zu neuen Auseinandersetzungen herausgefordert haben. Deshalb ist es den „Abeggs“ ein Herzensanliegen, Beethovens herausragende Klaviertrios in ihrem zweiteiligen Jubiläumskonzert in der Musikhochschule Münster aufzuführen.