• Autoren und Werke

  • 1. Hartmann von Aue
  • 1.1 Der arme Heinrich

  • 2. Walther von der Vogelweide
  • 2.1 Zu den Reichssprüchen
    Walthers von der Vogelweide

  • 3. Neidhart

  • 4. Gottfried von Neifen

  • 5. Das Nibelungenlied

  • 6. Der Kürenberger

  • 7. Heinrich von Morungen
  • Hartmann von Aue

    Hartmann von Aue wird – eine Seltenheit unter Dichterkollegen – von seinem Zeitgenossen Gottfried von Straßburg für die außerordentliche Klarheit seines Stils gerühmt; Gottfried verleiht ihm dafür sogar einen virtuellen Lorbeerkranz – eine Einschätzung, der auch heutige Leser in aller Regel beipflichten. Wenig genug ist über Hartmann bekannt: Er gehörte zum Ministerialenstand (dienestman) und war im Südwesten des deutschen Sprachraums (Bodenseeraum) beheimatet. Selbstbewusst rühmt er seine Bildung; wir dürfen annehmen, dass er neben dem Latein das Französische beherrschte und wohl auch Kenntnisse in Philosophie und Theologie besaß.

    Seine Werke sind zwischen ca. 1180 und vor 1205 entstanden, genauere Lebensdaten gibt es nicht. Ohne jeden Zweifel hatte Hartmann hochrangige Gönner und Förderer: vermutlich die Zähringer, es können aber auch die Welfen oder die Staufer gewesen sein. All diese hochadligen Geschlechter waren im südwestdeutschen Raum ansässig; dort dürfte auch das primäre Publikum seiner Werke zu suchen sein.

    Das Œuvre Hartmanns von Aue ist vielgestaltig. Er hat mit ›Erec‹ und ›Iwein‹, die nach den altfranzösischen Vorlagen Chrétiens de Troyes entstanden sind, den Artusroman in Deutschland eingeführt. Die beiden stark legendarisch geprägten Verserzählungen ›Gregorius‹ und ›Der arme Heinrich‹ bezeugen sein geistliches Interesse. Neben bedeutender Minnelyrik, darunter etliche Kreuzlieder, hat Hartmann auch einen minnedidaktischen Reimpaartraktat mit dem Namen ›Die Klage‹ verfasst.

    Die berühmte ›Manessische Liederhandschrift‹ aus dem 14. Jahr-hundert enthält Hartmanns Lyrik und stellt ihn auf einer eindrucksvollen Miniatur hoch zu Ross dar (siehe das Bild oben rechts).

    Hartmann von Aue verkörperte einen neuartigen Autortyp, indem er ritterliche Ambitionen mit gelehrter Schulbildung verband. Hieraus erklärt sich die Vielfältigkeit seines Œuvres, das avancierte höfische Literatur aus Frankreich einem deutschen Adelspublikum vermittelte. Seinem von den Zeitgenossen gerühmten Stil eiferten spätere Dichtergenerationen nach. Nicht zuletzt deshalb sind viele Textbeispiele der Lerneinheit auf der Homepage MMO dem Werk Hartmanns entnommen.

    Wenn Sie sich für Hartmann von Aue und sein Werk über die hier gebotenen Basisinformationen hinaus informieren wollen, dann empfehlen wir Ihnen zum Einstieg folgendes Buch:

    Cormeau, Christoph und Wilhelm Störmer: Hartmann von Aue. Epoche – Werk – Wirkung. 3., aktualisierte Auflage mit bibliographischen Ergänzungen von Thomas Bein. München 2007 (Arbeitsbücher zur Literaturgeschichte).





    Hartmann im Codex Manesse
    
  • Start
  • Aussprache
  • Lerneinheit Metrik
  • Autoren und Werke
  • Glossar
  • Bibliografie
  • Impressum




  • © www.uni-muenster.de
    Germanistisches Institut