IfK-Seminar führt digitale Workshops zu kommunikationswissenschaftlichen Themen an Schulen durch
(25.02.2021) Dass Kommunikationswissenschaftler*innen einen Beitrag zu gesellschaftlich relevanten Fragestellungen leisten können, haben die Studierenden des Bachelor-Seminars „Zwischen Chancen und Risiken: Aktuelle Themenfelder der medienpädagogischen Forschung“ unter der Leitung von Stephan Niemand unter Beweis gestellt. Sie führten 90-minütige digitale Workshops an den Gymnasien St. Ursula Dorsten und St. Mauritz Münster zu vier verschiedenen kommunikationswissenschaftlichen Themenfeldern durch.
Das Bachelor-Seminar war in zwei Phasen unterteilt: In der ersten Phase erarbeiteten sich die Studierenden in Auseinandersetzung mit kommunikationswissenschaftlicher Literatur ein Grundlagen- und Überblickswissen zu den Themenfeldern Medien und (Des)Information, Digitale Spiele und Gewalt, Medien und Geschlecht, sowie Soziale Netzwerke und ihre Gefahren.
Aufbauend auf diesem Wissen identifizierten die Studierenden in der zweiten Phase des Seminars Kompetenzbedarfe in diesen Themenbereichen und entwickelten im Anschluss dazu passgenaue digitale Workshop-Konzepte, um (junge) Menschen durch Medienkompetenzvermittlung für einen selbstbestimmten und angemessenen Umgang mit Medien zu wappnen.
Mit diesen interaktiven Workshops gingen sie an den Gymnasien St. Ursula Dorsten und St. Mauritz Münster „ins Feld“, indem sie die Workshops mit Schüler*innen der 9. Klassen digital durchführten.
Sowohl die Lehrer*innen und Schüler*innen als auch die Studierenden werteten diese Form der Kooperation als gewinnbringend.
Thomas Remfort, Lehrer und Koordinator der Medienscouts am Gymnasium St. Ursula Dorsten, zeigte sich von der Durchführung begeistert: „Unsere Medienscouts wurden in ihrer Lebenswelt und zu ihren Themen angesprochen. Sie fühlen sich nun deutlich befähigter, Medienkompetenz auch in unserer Schule als Multiplikator*innen zu vermitteln. Aufbauend auf den durchgeführten Workshops wollen sie nun selbstständig Workshops an unserer Schule durchführen.“
Aus Sicht von Jan Klausdeinken, Lehrer am Gymnasium St. Mauritz, waren die Workshops für die Schüler*innen „eine willkommene Abwechslung zum ‚normalen‘ Unterricht. Sie boten ihnen die Möglichkeit, aktuelle medienpädagogische Themen altersgerecht zu behandeln und zu diskutieren - und zwar ohne ihre Lehrer und Lehrerinnen.“ Für einige der Schüler*innen waren die Inhalte besonders interessant, da sie an ihren Schulen als LfM-Medienscouts aktiv sind und Mitschüler*innen zu Fragen rund um Mediennutzung beraten.
Die Studierenden schätzten besonders die motivierende Verknüpfung von wissenschaftlichem Arbeiten mit einem praktischen Anwendungsbezug. Durch diese spezifische Form der Wissenschaftskommunikation konnten Sie ihr Studienfach Kommunikationswissenschaft als gesellschaftlich relevante Disziplin erleben und sich gleichzeitig Fachwissen aneignen.
Für die Studierenden des Seminars geht es nun weiter: In einem Werkstattbericht erläutern und reflektieren sie literaturgestützt die Entwicklung der Workshops und entwickeln zu ihrem Themenfeld ein Forschungskonzept mit einer kommunikationswissenschaftlich relevanten Fragestellung, um neben den Fähigkeiten in der Wissenschaftsvermittlung auch ihre wissenschaftliche Forschungskompetenz zu vertiefen.