Öffentliche Vorträge zum Thema Forschungsethik in Zeiten von Replikationskrisen und Open Science
(19.06.2019) Am Montag, den 24. Juni beschäftigt sich das Graduiertenkolleg „Vertrauen und Kommunikation in einer digitalisieren Welt“ im Rahmen von drei öffentlichen Vorträgen mit aktuellen Fragen der Forschungsethik. Thematisiert wird das Spannungsfeld zwischen guter wissenschaftlicher Praxis, der Frage nach der Reproduzierbarkeit wissenschaftlicher Befunde und der Rolle von Ethik in Zeiten zunehmend öffentlicher Wissenschaft.
Beim Begriff Forschungsethik denken viele Menschen zunächst an Tierversuche oder Gentechnik. Doch auch Fragen nach der Reproduzierbarkeit statistischer Erkenntnisse sind mit ethischen Fragen verbunden: Müssen wissenschaftliche Ergebnisse zum Beispiel ständig reproduzierbar sein? Welche Wege sind bei zunehmendem Publikationsdruck und wachsendem öffentlichen Interesse für Wissenschaftler*innen richtig, und welche nicht?
Folgende Vorträge finden von 10-14 Uhr im Gerichtssaal der WWU Weiterbildung (Königsstraße 47) statt:
- 10.15 Uhr: Prof. Dr. Dietram Scheufele, University of Wisconsin-Madison & Mercator-Fellow am Graduiertenkolleg “Vertrauen und Kommunikation in einer digitalisierten Welt”
Computational Methods, Replicability and Reproducibility
What are the implications of the ubiquitous use of computational methods for replicability and reproducibility? Are other fields like Communication Science facing similar or different problems as psychology? And do we even want science that is perfectly replicable? This talk will follow on a report of a U.S. National Academies Committee and will cover ethics of replicability in an age of computational methods - 11.30 Uhr: Dr. Dennis Dreiskämper, Arbeitsbereich Sportpsychologie, WWU Münster
Open Science und Prä-Registrierung – Warum, wo und wie?
Anknüpfend an den Vortrag von Dietram Scheufele werden in einem praktischen Workshop a.) die Hintergründe und Desiderate, b.) die Vorteile und Notwendigkeiten und c.) die praktische Umsetzung von Prä-Registrierung und Open Science anhand der Beispiele aspredicted.org und osf.io vorgestellt, erprobt und diskutiert. Ausgehend von zentralen Problemen der momentanen Forschungslandschaft wird dabei ein zukünftiger „state of the art“ angemessener Forschungsdurchführung und -dokumentation diskutiert. Auch Mehraufwand und Grenzen von Open Science werden adressiert - 12.45 Uhr: Dr. Viola Voß & Wibke Fellermann, Open Access Team ULB Münster
Wissenschaftliches Publizieren zwischen Open Access & Predatory Publishing: Services, Strategien, Stolpersteine
Der Vortrag stellt die Open-Access-Publikationsservices der ULB Münster für die WWU vor und gibt einen Überblick über Charakteristika von “Raub-Zeitschriften” und unseriösen Tagungen. Aus diesen Themen ergeben sich verschiedene Aspekte des wissenschaftlichen Publizierens, die sich unter ethischen Gesichtspunkten diskutieren lassen.
Studierende der Kommunikationswissenschaft sind herzlich eingeladen. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.
Ansprechpartner Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Dr. Stephan Völlmicke
Telefon: +49 251 83-23006
Telefax: +49 251 83-21310 (Geschäftszimmer IfK)