69. Jahrestagung der DGPuK: IfK-Wissenschaftler*innen mit mehreren Beiträgen vertreten
(13.03.2024) Aktuell findet die 69. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaft (DGPuK) statt. Vom 13. bis 15. März tauschen sich in Erfurt hochrangige Forscher*innen deutscher Hochschulen über die gesellschaftliche Bedeutung kommunikationswissenschaftlicher Forschung aus. Dabei steht unter dem diesjährigen Motto „Visionen für ein besseres Leben – Medien und Kommunikation in der Gesellschaft von morgen“ vor allem die zukünftige Relevanz des Fachs im Vordergrund. Auch zahlreiche Wissenschaftler*innen des Instituts für Kommunikationswissenschaft (IfK) Münster sind auf der Tagung vertreten.
Die dreitägige Konferenz wird in diesem Jahr vom Seminar für Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt ausgerichtet. Den Themenschwerpunkt bildet die Frage nach der Rolle von Kommunikation und Medien für eine individuelle, institutionelle und vor allem gesellschaftliche Umsetzung verschiedener Vorstellungen und Dimensionen eines guten Lebens: Welche Visionen von einem besseren Leben mit und ohne Medien haben wir? Wo können Medien günstige Entwicklungen anstoßen und verstärken? Und was sind die Bedingungen für eine konstruktive und nachhaltige Kommunikation, die Menschen demokratisch mobilisieren, den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken und Ungleichheiten ausbalancieren kann? Thematisiert werden sowohl empirische Evidenzen als auch Theorieentwicklungen. Dabei will die Tagung dazu ermutigen, interdisziplinäre und internationale Bezüge ernst zu nehmen – denn auch in anderen Fächern und Regionen gibt es Gesellschaftsphilosophien, in denen Kommunikation und Medien eine zentrale Rolle spielen und deren Anschlussfähigkeit diskutiert werden sollte.
Das IfK Münster ist mit insgesamt elf Beiträgen auf der diesjährigen DGPuK-Jahrestagung vertreten:
- Ein „besseres Leben“ mit digitalen Medien und kommunikativer KI? Nachhaltigkeit als zentrales Moment eines Forschungsdesiderats der Kommunikationswissenschaft
Sigrid Kannengießer - „Und wenn wir uns als Politiker in diesem Moment nicht zurückhalten, […] dann schaden wir aber grundsätzlich dem ganzen System“. Eine qualitative Befragung von politischen Entscheidungsträger*innen zur Normalisierung von Desinformation in politischen Debatten
Svenja Boberg, Johanna Klapproth, Saïd Unger, Thorsten Quandt - Transformation als Gegenstand und Methode in der Kommunikationswissenschaft: Medien(technologien) und Gesellschaften verstehen, entwerfen und gestalten
Stephan O. Görland, Anne Mollen, Sigrid Kannengießer - „Wie ertrage ich Armut mit Würde?“ Eine Typologie zur Wahrnehmung von Prekarität im Journalismus
Jana Rick, Nina Springer - Die erste digitale Generation: Jugendliche Medienwelten und Subkulturen in den 1980er Jahren
Erik Koenen, Jo Marie Dominiak - Well-being kontextualisieren: Die Relevanz von gesellschaftlichen Determinanten für das Wohlbefinden von Mediennutzer*innen
Stephan O. Görland, Sigrid Kannengießer - Like, Teilen, Kommentieren – Bedeutungen standardisierter Beziehungsmarkierungen zwischen persönlicher Wertschätzung und strategischer Kommunikation
Jakob Jünger - Wettlauf um die Wahrheit? Eine Analyse der Diffusionsdynamiken von Prebunking Interventionen und Desinformationskampagnen in sozialen Netzwerken
Johanna Klapproth, Saïd Unger, Svenja Boberg, Janina Pohl, Christian Grimme, Thorsten Quandt - #Stolzmonat: How German right-wing actors hijacked the pride-movement to spread patriotic and anti-queer narratives on TikTok
Svenja Boberg, Saïd Unger, Marcus Bösch, Johanna Klapproth, Christian Stöcker, Thorsten Quandt - Von der (Un)Vereinbarkeit des guten Lebens: Hartmut Rosas Werk und die Medien- und Kommunikationswissenschaft
Stephan O. Görland, Lisa Waldenburger - Medienberichterstattung über die Nutzung digitaler Medien für das Selbstmanagement chronischer Krankheiten
Julia Metag, Franca Singh
Darüber hinaus sind vier IfK-Wissenschaftler*innen als Chair aktiv:
- Kommunikationswissenschaftliche Erkenntnisse für und von Bürger*innen. Chancen und Herausforderungen von Citizen Science in der Kommunikationswissenschaft
Chair der Sitzung: u.a. Julia Metag - Fachgruppensitzung PR und Organisationskommunikation
Chair der Sitzung: u.a. Helena Stehle - Fachgruppensitzung Soziologie der Medienkommunikation
Chair der Sitzung: u.a. Stephan O. Görland - Podiumsdiskussion: Visionen für eine bessere (Fußball-)Welt – Können sportliche Großereignisse wie die EURO 2024 zu nachhaltigen Debatten über gesellschaftlich relevante Themen beitragen?
Chair der Sitzung: u.a Lena Zils
Die 1963 gegründete DGPuK ist die größte Fachgesellschaft für Kommunikationswissenschaftler*innen im deutschsprachigen Raum. Über 400 Teilnehmer*innen aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie internationale Gäste kommen jedes Jahr zusammen, um ihre Forschung auf der Jahrestagung zu präsentieren und zu diskutieren. Insgesamt sind unter dem Dach der DGPuK aktuell mehr als 1.000 Mitglieder in 19 thematischen Fachgruppen organisiert, die neben dem gemeinsamen Jahreskongress interne Konferenzen und Workshops abhalten. Zu der Fachgesellschaft gehören zusätzlich zu dem Informationsdienst Aviso auch die beiden renommierten Fachzeitschriften Publizistik und M&K Medien- und Kommunikationswissenschaft sowie das Online-Journal Studies in Communication and Media.