Tagung: Innovation und mittelalterliche Gemeinschaften in Nordwesteuropa (1200-1500)
Vom 20. November bis zum 21. November 2019 findet die Tagung "Innovation und mittelalterliche Gemeinschaften in Nordwesteuropa (1200-1500)/Innovation et Communautés médiévales en Europe du Nord-Ouest" unter der Leitung von Prof. Dr. Elodie Lecuppre-Desjardin, Université de Lille (IRHiS) und Dr. Nils Bock, Westfälische Wilhelms-Universität Münster statt.
Das aus aktuellen Umfragen gewonnene Bild, dass die ‚Deutschen‘ dem digitalen Wandel zugleich mit Neugier und Angst vor Überforderung gegenüberstehen, erscheint nur verständlich und wird positiv interpretiert, da Neugier als Antrieb zur aktiven Gestaltung des Wandels genutzt werden könne. Die Umfrage zeigt aber auch, dass selbst nach zwei Jahrhunderten der durch immer neue, vor allem technische und ökonomische Innovationen geprägten Moderne, die Menschen sich Neuerungen weiterhin mit ambivalenten Gefühlen nähern. Diese Sichtweise auf zeitgenössische Gesellschaften stellt die etablierte Verbindung zwischen Innovation und Modernisierung in Frage. Dieses Phänomen ist jedoch weit davon entfernt, für moderne und zeitgenössische Gesellschaften spezifisch zu sein. Das Ende des Mittelalters, das noch nie systematisch auf dieses Thema hin untersucht wurde, ist unerlässlich, um die menschlichen Anpassungsmechanismen, aber auch die kulturellen Fragen zu verstehen, die den Wandel erleichtern oder blockieren. Jenseits teleologischer Perspektiven auf Innovation können der Zeitraum (13. bis Anfang des 16. Jahrhunderts) und der Raum (Nordwesteuropa), den wir in den Mittelpunkt unserer Zusammenarbeit stellen wollen, als analytisches Labor dienen, um die Bedingungen, unter denen Innovationen wahrgenommen wurden, und die Reaktionen, die durch das Entstehen von Innovationen hervorgerufen wurden, zu untersuchen.