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Studientag zur Zukunft der Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät

Welche Funktion hat die Theologie in einer Gesellschaft, in der der Großteil nicht mehr glaubt und dennoch nichts vermisst? Wie muss sich die Theologie künftig aufstellen, um ein attraktives Studienfach zu sein? Einen ganzen Tag lang diskutierten Studierende und Lehrende der Katholisch-Theologischen Fakultät mit geladenen Gästen über diese drängenden Fragen.

Karl HauckeKarl Haucke
Karl Haucke berichtete, was "Karlchen" mit elf Jahren erlebt hat.
© KTF | SR

"Wo war die Theologie"?

Studientag zu sexualisierter Gewalt in der Kirche

 "Wo war die Theologie, als der Missbrauch endlich öffentlich wurde?" Diese Anklage schallte deutlich durch den Raum, als Karl Haucke, selbst Betroffener sexuellen Missbrauchs, beim Studientag der Katholisch-Theologischen Fakultät zum Thema sexualisierte Gewalt am 26. April 2023 Anfragen an die rund 70 anwesenden Theolog:innen formulierte. Drei Punkte machte er dabei besonders stark: Betroffene sollten in Debatten viel stärker einbezogen und der Klerikalismus dekonstruiert werden. Drittens müsse die Theologie sich dringend mit der Bußtheologie und der Beichtpraxis auseinandersetzen.
Neben Dekan Prof. Dr. Köster schildern die vier Organisator:innen Julia van der Linde, Ludger Hiepel, Dr. Thomas Neumann und Dr. Michael Pfister, was sie persönlich aus den Studientagen mitgenommen haben und zeigen Perspektiven auf, was ihr Fach konkret beitragen kann.

Podiumsdiskussion am DonnerstagabendPodiumsdiskussion am Donnerstagabend
Wissenschaftler:innen diskutieren mit Karl Haucke (1 v. r.)
© KTF | JJ

Der Schatten der Institution

Studientag zu sexueller Gewalt in der Kirche

Die Studientage zu sexualisierter Gewalt in der Kirche sind gestern Abend zu Ende gegangen. Nun beginnt der Prozess, Theologie unter diesem Vorzeichen neu zu denken. Klar ist: Das Thema sexualisierte Gewalt soll Teil des Curriculum werden.
Im Laufe der nächsten Woche werden sich die Organisator:innen Julia van der Linde, Ludger Hiepel, Dr. Thomas Neumann und Dr. Michael Pfister mit ersten Impulsen zu Wort melden. Einen Bericht über die Studientage finden Sie vorab bei Kirche+Leben.


 

Karl Haucke | Bild der Ausstellung "Betroffene zeigen Gesicht"Karl Haucke | Bild der Ausstellung "Betroffene zeigen Gesicht"
Karl Haucke | Bild der Ausstellung "Betroffene zeigen Gesicht"
© Karl Haucke

"Betroffene zeigen Gesicht"

Fotoausstellung eröffnet

Es ist eine Perspektive, die kaum auszuhalten ist. Keine nüchternen Zahlen, keine sachlichen Berichte. Es sind die von Missbrauch Betroffenen selbst, die in der gestern Abend eröffneten Ausstellung "Betroffene zeigen Gesicht" auf eindrückliche Weise zu Wort kommen. In dieser Fotoausstellung, die von Dr. Ilonka Czerny entwickelt wurde, werden Einzelschicksale Betroffener durch Fotos aus der Kindheit und kurze, von ihnen selbst zur Verfügung gestellte Texte dokumentiert.
 

v.l.: Ludger Hiepel, Dr. Thomas Neumann, Dr. Michael Pfister und Julia van der Lindev.l.: Ludger Hiepel, Dr. Thomas Neumann, Dr. Michael Pfister und Julia van der Linde
v.l.: Ludger Hiepel, Dr. Thomas Neumann, Dr. Michael Pfister und Julia van der Linde
© TheoPodcast | Lukas Billermann

Der Schatten der Institution

Julia van der Linde, Ludger Hiepel, Thomas Neumann und Michael Pfister über den Studientag der Katholisch-Theologischen Fakultät zu sexualisierter Gewalt in der Kirche

Als im Juni 2022 die Ergebnisse der Studie zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistum Münster veröffentlicht wurden, erfasste ein erneuter Ansturm von Entsetzen und Sprachlosigkeit die Öffentlichkeit und die Theologie. Der Studientag zum Thema "Sexualisierte Gewalt in der Kirche" fragt: wie kann Theologie künftig vor diesem Hintergrund betrieben werden? In der aktuellen Folge des TheoPodcast stellt das Vorbereitungsteam die Planungen zum Studientag vor und informiert über die begleitende Fotoausstellung "Betroffene zeigen Gesicht", die am 25. April eröffnet wird und einen Monat lang im 1. und 2. OG in der Johannisstraße 8-10 besucht werden kann.

© Sarah Röttger

"Was können wir tun, was müssen wir tun?"

Fakultätsversammlung am 11. Mai 2022 zum Thema "Rassismussensibles Leben, Lernen und Lehren an unserer Fakultät"

Nach zwei Jahren coronabedingter Pause konnte am 11. Mai 2022 endlich wieder eine Fakultätsversammlung in Präsenz stattfinden. Rund 50 Teilnehmer:innen beschäftigten sich wie schon im Juni 2021 mit dem Thema "Rassimus an unserer Fakultät", dieses Mal standen jedoch praktische Fragen im Zentrum der Diskussion. Volker Niggemeier begrüßte die Anwesenden und führte mit einem Vortrag in die Thematik ein. Ein kurzes Gedenken galt Samir Omar, der bei der letzten Fakultätsversammlung den Auftaktvortrag gehalten hatte, und der im Dezember 2021 überraschend im Alter von 43 Jahren verstorben ist.

Studientag zu Religion/en im Museum am Institut für Religionswissenschaften

Am Institut für Religionswissenschaften findet am Freitag, den 28.01.2022 von 10 c.t. bis 18 Uhr ein Studientag zum Thema "Das ideale Religionsmuseum? Zum Verhältnis von Religion/en und der Institution Museum". Die Dozierenden Prof. Dr. Peter Bräunlein und Anja Lüpken laden alle Interessierten, die sich dem Thema Religion/en im Museum annähern wollen, herzlich zur Teilnahme ein. Anmeldungen sind bis zum 21.01.2022 bei Anja Lüpken (anja.luepken[at]uni-muenster.de) möglich. Weitere Informationen finden Sie hier [Download-Link, de].

Fakultaetsversammlung Plakat
© KTF

"Ist ja nicht so gemeint..." - (Alltags-)Rassismus an unserer Fakultät

Bericht zur digitalen Fakultätsversammlung am 21. Juni 2021

Am 21. Juni haben sich mehr als 70 Mitglieder unserer Fakultät im Rahmen der Fakultätsversammlung in diesem Semester unter dem Titel "Ist doch nicht so gemeint... - (Alltags-)Rassismus in unserer Fakultät" getroffen. Das zentrale Anliegen bestand darin, den Umgang miteinander zu reflektieren und blinde Flecken aufzudecken, die Diskriminierung begünstigen. Im Anschluss an eine Einführung durch Referent Sami Omar tauschten sich Professor*innen, wissenschaftliche Mitarbeiter*innen, Studierende und Mitarbeiter*innen in Technik und Verwaltung in Kleingruppen aus. Die Beschäftigung mit dem Thema Rassismus wird im Wintersemester 21/22 mit einer weiteren Fakultätsversammlung fortgesetzt.

Eroeffnung Koenemann
© KTF/Kröger

Eröffnung der Internationalen Theologischen Studientage 2016

Religiöse Identitäten in einer globalisierten Welt

Die Internationalen Theologischen Studientage, die vom 9.- 12. Juni 2016 an unserer Fakultät stattfinden, wurden heute eröffnet. Mit diesen Studientagen knüpft die Fakultät an die Tradition der Theologischen Studienwoche an unserer Fakultät an, die bereits 1992, 1996, 2000, 2004 und 2008 zu unterschiedlichen Themen stattfanden. Dekanin Könemann begrüßte die nationalen und internationalen Gäste sowie die Studierenden und legte dar, dass das diesjährige Thema der Studientage die gesamte Vielfältigkeit und Dynamik einfange, die das Thema Religion zurzeit zu bieten habe.

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Die Familiensynode als theologisches Ereignis – der Studientag der Katholisch-Theologischen Fakultät

Uranliegen des Zweiten Vaticanums werden neu gedacht

Rund 130 Studierende, Angehörige der Fakultät und andere Interessierte fanden sich am 17. Juni 2015 zu einem Studientag der Katholisch-Theologischen Fakultät ein, der anlässlich der Bischofssynode „Pastorale Herausforderungen der Familie im Rahmen der Evangelisierung“ abgehalten wurde. In Vorträgen, öffentlichen Dialogen, Arbeitsgruppen und Pausengesprächen gelang eine rege und intensive Auseinandersetzung mit der Familiensynode 2014/15, die der Dekan, Prof. Dr. Reinhard Feiter, selbst als ein „theologisches Ereignis“ herausstellte.

Studientag zum Memorandum am 15.12.2011

Studientag Memorandum

"Das ist der vollste Studientag, den ich je erlebt habe." Erfahrene Mitglieder der Fakultät wissen, weshalb sie staunen. Der ganztägige Studientag am 15. Dezember 2011, an dem jeder teilnehmen konnte, aber nicht musste, übertraf sämtliche Erwartungen. "Wir haben mit 50 Leuten gerechnet. Gekommen sind fast 150", so Norbert Köster von der Vorbereitungsgruppe.

Vor allem sei es gelungen, die starren Fronten von "Pro und Contra Memorandum" aufzubrechen. "Viele haben gemerkt, dass die meisten Leute eine Mittelposition einnehmen, dass man in manchen Punkten vielleicht sogar selber zwischen zwei Positionen steht", fasst Friederike Frücht von der Vorbereitungsgruppe zusammen. "Und auch bei inhaltlichen Konflikten konnte jeder respektieren, dass auch der oder die andere Sorge um Glaube und Kirche hat."

Fotos

Die Gesprächskultur zu umstrittenen Themen zu fördern - das war der Sinn des Studientages der Fakultät. Und das scheint gelungen zu sein, wie eine Umfrage unter Teilnehmenden zeigt. Sie antworteten auf die Frage, was ihnen beim Studientag besonders wichtig war (klicken Sie links auf das kleine Dreieck in dem Balken, um die Tonspur zu aktivieren).

Ein gelungener Dialog also, intensive Gespräche und Austausch "auf Augenhöhe". Nur eines hat manchen gefehlt: der Streit (klicken Sie auf das kleine Dreieck, um die Tonspur zu aktivieren).

"Vielleicht hatten manche Gegner des Memorandums nicht den Mut zu kommen", vermutet Norbert Köster. Oder es hat die Offenheit gefehlt, sich auf die intensiven Gespräche in Kleingruppen einzulassen. Die Methoden, die die Vorbereitungsgruppe zusammen mit dem freien Moderator und Kommunikationstrainer Torsten Rother erdacht hatten, kamen insgesamt gut an. "Wir haben alle Plakate abfotografiert und überlegen jetzt, sie den Teilnehmenden zur Verfügung zu stellen", so Köster.

Dass der Studientag ein Erfolg war, ist auch den vielen Helferinnen und Helfern zu verdanken. "Wir danken Torsten Rother für die Vorbereitung und allen, die sich im Verlauf des Tages engagiert und manchmal auch ganz spontan angepackt haben", sagt Friederike Frücht. Diesen Dank sprach Prodekan Reinhard Feiter in seinem Schlusswort besonders der Vorbereitungsgruppe aus, aber auch den vielen Studierenden und Lehrenden, die mitdiskutiert haben. "Sie alle machen unsere Fakultät aus."