Dienstag, o6. November 2007

Uralte afrikanische Religionen?

Bestattungen und Wandel in Ghana

vorgetragen von Dr. Franz Kröger

Im November wird in Deutschland besonders der Toten gedacht, es werden die Gräber der Verstorbenen besucht, Kränze niedergelegt und Kerzen entzündet.

Um ein anderes, enges Verhältnis zwischen Lebenden und Toten geht es bei einem Vortrag von Dr. Franz Kröger am Dienstag, 6. November, um 19.30 Uhr im LWL - Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster. In dem dritten Vortrag der Veranstaltungsreihe "Das ewige Jetzt" des Ethnologischen Instituts Münster stehen erstmals Afrika und seine Kulturen im Mittelpunkt.

Unter dem Titel "Uralte afrikanische Religionen? Bestattungen und Wandel in Ghana" berichtet der Ethnologe und Experte der Bulsa (Nordghana), Franz Kröger, wie diese Ethnie ihre Vergangenheit ständig vergegenwärtigt, um das Leben in der Gegenwart zu gestalten.

Die Toten unter den Lebenden

Zurückschauend auf mehr als 30 Jahre Forschung, wird Kröger das enge Verhältnis von Lebenden und Toten bei den Bulsa vorstellen.

Während nach der christlichen Vorstellung davon ausgegangen wird, dass der Tote "von uns gegangen" ist, glauben die Bulsa, dass die Ahnen noch unter den Lebenden weilen. Sie werden eingebunden in Gespräche und Rituale und nehmen damit am Leben teil.

Das Verhältnis beinhaltet allerdings auch Verpflichtungen. Wird die Einbindung der Ahnen ins Jetzt vernachlässigt, können diese die Lebenden mit Unfruchtbarkeit, Unglücken und sogar Tod bestrafen.

Umrahmt wird der Vortrag von einem musikalischen Programm. Aziz Kuyateh aus Senegal wird auf der Kora, einem sitaähnlichen Saiteninstrument mit dem Klang einer Harfe, westafrikanische Musik zum Besten geben.

Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei!