Abstracts zu den Vorträgen
Julie Schmülling
Sprachliche Strategien im Community Management –
Eine Analyse von Unternehmenskommentaren auf TikTok
“Wusste nicht, dass du so am Chillen bist 🤙🏻” (Kleinanzeigen am 10.11.2023 auf TikTok), “Marketing Team küsst dein Herz 🫶🏻” (gerolsteiner_de am 12.12.2022 auf TikTok) – die Kommentare, die Unternehmen unter Videos anderer User:innen auf der sozialen Plattform TikTok hinterlassen, haben heutzutage in den wenigsten Fällen mit dem Produkt zu tun, das sie vertreiben. Vielmehr sollen sie im Sinne des Community Managements dazu dienen, in Kontakt mit den User:innen zu treten, eine authentische Verbindung zu der Community aufzubauen und somit den Bekanntheitsgrad und die Akzeptanz der Marke zu steigern (Ruisinger 2020). In diesem Beitrag wird qualitativ untersucht, welche sprachlichen Strategien die Unternehmen verwenden, um eine Bindung zur TikTok-Community aufzubauen und somit positive Aufmerksamkeit für ihr Unternehmen zu generieren. Dabei wird näher betrachtet, inwiefern in den Kommentaren der Unternehmen die übliche Sprachverwendung der Community widergespiegelt und wie sprachlich Identitäts- und Beziehungsmanagement geleistet wird.
Wiebke Wittland
Eigenmarke vs. Markenprodukt – Eine Analyse der sprachlichen Werbestrategien
Doppelkeks vs. Prinzen Rolle, Stapelchips vs. Pringles, Party-Nüsse vs. NicNac’s: Die Namensgebung von Produkten gewinnt in der Sprachwissenschaft zunehmend an Bedeutung. Und das nicht ohne Grund: „Die Verpackung fungiert […] nicht länger als reine Umhüllung von Produkten zu Zwecken des Schutzes und der Lagerung, sondern muss angesichts des allgemeinen Wettbewerbsdrucks darüber hinaus informieren und überzeugen“ (Weckwert 2018: 212). Doch wie gelingt dies sprachlich?
Die Analyse von Produktnamen und Verpackungsdesign zielt darauf ab, die sprachlichen Werbestrategien zu entschlüsseln, die den/die Verbraucher:in zur Kaufentscheidung bewegen sollen. Im Blickfeld dieses Vortrags steht dabei der Vergleich von Eigenmarken und Markenprodukten bei Süßwaren und Knabberartikeln.
So wird beispielsweise untersucht, welche Assoziationen linguistisch durch bestimmte Wortfelder geweckt werden und inwiefern sich bereits von der Verpackung und der Namensgebung darauf schließen lässt, ob es sich um eine Eigenmarke oder ein Markenprodukt handelt. Auch die rechtlichen Rahmenbedingungen, die die Namensgebung eines Produktes beschränken, werden berücksichtigt.
Alina Wilmer
Alverde vs. Balea –
Eine Analyse der sprachlichen Muster von Markennamen der Naturkosmetik im Vergleich zu Markennamen konventioneller Kosmetik
Mittlerweile sind Naturkosmetikprodukte nicht mehr aus den Regalen der Drogerie- und Supermärkte wegzudenken. Alverde, Weleda, Alterra – diese und viele weitere Marken haben sich dazu verpflichtet, nur Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs in ihren Produkten zu verwenden und wurden mit Gütesiegeln dafür zertifiziert. Da der Name eines Produkts im stetig wachsenden, kompetitiven Markt kaufentscheidend sein kann, scheint eine Betrachtung des Markennamens selbst unerlässlich. Zur Kaufentscheidung tragen maßgeblich auch der Klang des Namens und mit dem Klang verbundene Assoziationen zu Produkt- bzw. Markeneigenschaften bei: „An effective brand name can enhance awareness and create a favourable image for the product“ (Klink 2000: 5). Im Bereich der Naturkosmetik stellt sich daher die Frage, wie die Marke über ihren Namen relevante Produkteigenschaften kommuniziert und bestenfalls eine positive Einstellung sowie Kaufabsicht erzeugt. Lassen sich bei Marken der Naturkosmetik im Vergleich zu konventioneller Kosmetik distinktive sprachliche Muster finden? Welche Merkmale kennzeichnen diese Muster und auf welche Strategien deuten sie hin? Und werden diese Strategien von Konsument:innen auch (unter-)bewusst erkannt? In einem ersten Schritt werden eigens erstellte Vergleichskorpora von Markennamen der Naturkosmetik sowie konventioneller Kosmetik kategoriengeleitet auf relevante sprachliche Muster hin untersucht, um in einem zweiten Schritt identifizierte Muster in Form von Kunstwörtern an Konsument:innen zu testen.
Marei Auf der Landwehr
Küert se in Sunnerup datsölwige Platt äs de Lüe in Ürfehrden? –
Eine Untersuchung zur wahrgenommenen Dialektgrenze des Münsterländer Platt und des Ostwestfälischen Platt in der Gemeinde Glandorf
In Folge der strukturell unterschiedlichen Entwicklung der mittelniederdeutschen langen ē- und ō-Laute lässt sich das Verbreitungsgebiet der westfälischen Mundart binnendifferenzieren (u. a. Foerste 1957). Das Ergebnis dieser Binnendifferenzierung ist eine Vierteilung des Mundartenraums: Münsterländisch, Westmünsterländisch, Ostwestfälisch und Südwestfälisch. Eine in der Forschung viel zitierte Abbildung von Hans Taubken (2007) zeigt die Strukturgrenzen der vier Mundarten innerhalb des Westfälischen. Auffällig dabei ist, dass die Dialektgrenze des Münsterländischen und des Ostwestfälischen durch eine kleine niedersächsische Gemeinde verläuft – durch Glandorf. In dem Vortrag soll daher der Frage nachgegangen werden, welchem westfälischen Mundartenraum die Gemeinde Glandorf zuzuordnen ist. Für die Beantwortung dieser Fragestellung dienen Ergebnisse einer subjektiven Befragung in Form von Mental Maps, an der ortsansässige aktive und passive Plattdeutschsprecher:innen teilnahmen. Es werden erste Analyseergebnisse vorgestellt, die darauf hinweisen, dass die gesamte Gemeinde Glandorf einheitlich einem westfälischen Mundartenraum zugehörig wahrgenommen wird – und nicht, wie bisher dargestellt, als geteilte Sprachgemeinde.
Luciana Cenere
… und falsch gesetzten Kommata. Kommatas. Kommatare? Kommas? Egal. –
Eine Korpusuntersuchung zu Pluralformen von Gräzismen auf -ma
Zu den einflussreichsten Gebersprachen (donor languages) des Deutschen zählt das Griechische, aus dem zahlreiche Nomina entlehnt wurden – darunter Nomina auf -ma: Aroma, Komma, Thema, Trauma usw. Eine Beschreibungsdimension für nominale Entlehnungen stellt ihr morphologischer Integrationsgrad dar (Matras 2009), nämlich die Frage, ob und in welchem Maße sich entlehnte Nomina in ihrer Flexion wie native Nomina verhalten – z. B. in Bezug auf die Pluralbildung. Gegenstand des Vortrags ist die Integration von Gräzismen auf -ma ins deutsche Pluralsystem, die an der Form des auftretenden Pluralsuffixes festgestellt werden soll. Der Literatur (u. a. Wegener 2003) zufolge schwanken Gräzismen wie Komma, bevor sie ihre Integration abschließen (*Komm-en), nur zwischen einem fremden Plural (Komma-ta) und einem Übergangsplural (Komma-s). Spiegelt aber diese Beschreibung des Integrationsprozesses im Bereich der Pluralbildung das Gesamtspektrum an Integrationsversuchen wider, die im Sprachgebrauch tatsächlich vorkommen? Genau diese Annahme soll empirisch anhand von Korpusdaten überprüft werden. Ziel des Vortrags ist nämlich, zu zeigen, dass Gräzismen auf -ma in ihrem Integrationsprozess mehr Pluralformen bilden als bisher in der Literatur angenommen.
Nele Brathe
The objects seem to float in space –
Metasprachliche Strategien zur Beschreibung von Evidentialität
Evidentialität ist ein lange vernachlässigtes, aber in letzter Zeit zunehmend beliebtes Thema in der Linguistik. Im engeren Sinne (s. Aikhenvald 2004; Lazard 2001) ist sie der grammatikalisierte Ausdruck der Informationsquelle, die ein Sprecher zur Qualifizierung einer Proposition angibt. In der Arawak-Sprache Tariana beispielsweise müssen Sprecher spezifizieren, ob sie ein Ereignis gesehen (-ka), gehört (-mahka) oder durch Hörensagen erfahren haben (-pidaka). Prinzipiell hat jede Sprache formale Mittel, die Informationsquelle zu spezifizieren, aber nicht jede Sprache hat ein grammatikalisiertes Evidentialitätssystem. Wenn Linguisten Evidentialität mit einer Metasprache beschreiben, in der ein solches System nicht zur Verfügung steht, müssen sie andere Strategien nutzen, um evidentiale Bedeutungen einer Objektsprache wie Tariana auszudrücken, vgl.: Juse irida di-manika-ka ‘José played football (we saw it)’ (Aikhenvald 2004: 2). Dieser Vortrag geht der Frage nach, welche Strategien in den Metasprachen Deutsch und Englisch genutzt werden, um Evidentialitätsmarker aus Sprachen wie dem Tariana zu übersetzen. Als Datengrundlage dienen Glossierungen und Übersetzungen von Beispielen aus einer Objektsprache ins Deutsche oder Englische in linguistischen Aufsätzen. Ziel ist es herauszufinden, wie evidentiale Bedeutungen in Sprachen ohne grammatikalisierte Evidentialitätsmarker übertragen werden und ob sich eine Systematik in der Verwendung bestimmter formaler Mittel erkennen lässt.
Emine Alptekin
Die Gradpartikeln noch, sogar und auch im deutschen und türkischen Korpus
Nach Helbig & Helbig (1995) bestehen Partikeln aus kleinen Wörtern, die unveränderlich sind und doch nicht einfach mit anderen unveränderlichen Wortarten (z.B. Konjunktionen, Präpositionen, Adverbien, Interjektionen) verglichen werden können. Im deutschen Varietäten-Raum treten sie an verschiedenen Stellen auf: in der geschriebenen und der gesprochenen Sprache, im niedrigen und hohen Register, in der spontanen und nicht-spontanen Kommunikation. Außerdem treten sie nicht nur in der Umgangssprache des Alltags, sondern auch in der Hochsprache auf, unabhängig davon, ob es ein geplantes oder spontanes Gespräch ist. Davon ausgehend ist die deutsche Sprache nach Helbigs Auffassung besonders partikelreich. Das führt zu Schwierigkeiten bei der Übertragung der Partikeln in eine andere Sprache, beispielsweise in das Türkische, zumal Partikeln entscheidende und kommunikative Einzelheiten ausdrücken, die nur Erst-, bzw. L1-Sprachler und -Sprachlerinnen genauer erfassen können (Helbig & Kötz 1981). Damit folgt unmittelbar, dass sie von Nicht-L1-Sprachlern und -Sprachlerinnen wie auch möglicherweise von fortgeschrittenen DaF (Deutsch als Fremdsprache) Lernern und Lernerinnen schwer bzw. gar nicht erkannt werden können. Gegenstand des Vortrags ist eine Korpusrecherche, in der untersucht wird, wie die Partikeln im Deutschen und im Türkischen in semantischer und pragmatischer Hinsicht verwendet werden.
Donatus Ratjens
Digitale Telefonbücher oder Repräsentationen persönlicher Beziehungen? –
Die onymische Gestaltung von Kontaktlisten in Smartphones von Studierenden
Wenn „Schorschi“ anruft und nicht „Georg Huber“, sagt dies etwas über die Beziehung des Angerufenen zu der anrufenden Person aus (allerdings nicht umgekehrt). Personennamen, welche bei Geburt vergeben werden, tragen im Alltag keine lexikalische Bedeutung. Sie dienen im offiziellen Gebrauch einzig der Identifizierbarkeit der namentragenden Person im öffentlichen Raum. Jede weitere onymische Benennung einer Person wird als inoffizieller Personenname bezeichnet und erfüllt individuell weitere Funktionen (Kany 1995). Spitznamen als eine Form der inoffiziellen Personennamen transportieren oft einen Hinweis auf die Beziehung der benennenden Person zu der benannten Person und weisen bei positiver Verwendung auf einen gewissen Grad an Intimität hin (Nübling 2015). Sie sind weitestgehend im privaten Umfeld zu verorten. Im Gegensatz zu öffentlichen Telefonbüchern bieten Smartphones den Nutzer:innen einen privaten Raum, die eigene Kontaktliste kann individuell gestaltet werden. Jede Kontaktliste ist demnach einzigartig (Morant-Marco 2014), doch mit welchen Formen drücken die Nutzenden ihre Beziehungen zu ihren Kontakten aus? Anhand dieser Ausgangsfrage fokussiert die Untersuchung auf die onymische Gestaltung von privaten Kontaktlisten mit der Frage, ob und wie diese Möglichkeiten zur individuellen, intimen Darstellung genutzt werden.
Katharina Rösner
Autokorrektur – Das Aus für die Rechtschreibung?
Der Vortrag beschäftigt sich vergleichend mit der Rechtschreibkompetenz und der Rechtschreibung in der Keyboard-to-Screen-Communication, wie sie in der Kommunikation über Messengerdienste zu finden ist (Jucker & Dürscheid 2012). Untersucht wird mithilfe einer Fragebogenstudie, welche Fehler in Whatsapp-Nachrichten durch das Tippen auf der Smartphone-Tastatur entstehen und ob ähnliche Fehler auch in Texten ohne Autokorrektur produziert werden. Die Untersuchung nimmt Bezug auf den öffentlichen Diskurs, in dem das digitale Schreiben als Ursache oder Faktor für die Verschlechterung der Rechtschreibkompetenz gesehen wird. Bisherige Arbeiten legen das zwar nicht nahe, aber die Forschung ist teilweise auch veraltet, denn sie beschäftigt sich überwiegend mit SMS-Kommunikation (Schnitzer 2012) und der Variation von Stil und Register in Texten und Kommentaren, die im Internet veröffentlicht sind (Berg 2020). Die Forschung berücksichtigt kaum Whatsapp-Chats und auch nicht die Autokorrektur oder aktuelle Smartphone-Tastaturen. Daher lohnt es sich, die Rechtschreibung in solcher Keyboard-to-Screen-Communication in den Blick zu nehmen und sie mit Texten zu vergleichen, die ohne technische Hilfsmittel geschrieben werden. Die Untersuchung reiht sich auch in den Diskurs ein, wie wichtig Rechtschreibung noch ist oder ob stattdessen andere Kompetenzen wichtiger sind.
Aileen Masjosthusmann
Beeinflusst die Distanz zwischen Muttersprache und Fremdsprache die Existenz und das Ausmaß des Foreign language effect? – Eine empirische Studie anhand der Sprachenpaare Italienisch-Spanisch und Italienisch-Deutsch
Sind unsere Entscheidungen abhängig davon, ob uns moralische Dilemmata in unserer Muttersprache oder in einer Fremdsprache präsentiert werden? Erstmals Berücksichtigung findet der sogenannte Foreign-Language-Effect in der Studie von Keysar et al. (2012), in welcher die Proband:innen mit einer bilingualen Version des Asian-Disease-Problem (Kahneman & Tversky 1981) konfrontiert werden. Die Autor:innen finden heraus, dass Decision-Making-Biases durch die Verwendung einer Fremdsprache reduziert werden. So hängen Entscheidungen im Falle der Präsentation der Dilemmata in einer Fremdsprache nicht davon ab, ob die Folgen aus einer positiven oder negativen Perspektive betrachtet werden. Der Foreign-Language-Effect lässt sich in den unterschiedlichsten Lebensbereichen konstatieren – von der moralischen bis zur finanziellen Entscheidungsfindung. Hängt das Auftreten dieses Effektes von der Distanz zwischen der Muttersprache und der Fremdsprache ab? Erste Evidenz hierfür stammt von Dylman & Champoux-Larsson (2020) und Circi et al. (2021). Im Rahmen einer Fragebogenstudie soll dieser Fragestellung nachgegangen werden. Proband:innen mit Italienisch als Muttersprache werden entweder in der Muttersprache, in der nahe verwandten Fremdsprache Spanisch oder in der typologisch weiter entfernten Fremdsprache Deutsch jeweils mit drei verschiedenen Dilemmata konfrontiert.
Gülendam Yilmaz
Die Auswirkungen von Code-Mixing in der deutschen Gesellschaft (Türkisch-Deutsch)
Die Auswirkungen der Sprache auf den Alltag, insbesondere auf Gedanken, Gefühle und Verhalten, wurden bereits eingehend diskutiert (vgl. Garrett 2010). In dieser Arbeit wird versucht, die Frage der multikulturellen Sprachdynamik in Deutschland eingehender zu beleuchten. Dabei trägt die Studie zur Vertiefung unseres Verständnisses von Sprache, Kultur und Gesellschaft bei, indem sie die Einstellungen von Individuen gegenüber verschiedenen Sprachen auf empirischer Grundlage analysiert. Ein Phänomen dieser Beziehung ist bei bilingualen Sprechern zu beobachten, die nahtlos zwischen der Sprache ihrer Herkunftskultur und der Sprache des Landes, in dem sie leben, wechseln können. Code Switching kann sowohl zwischen Sätzen als auch innerhalb eines Satzes oder sogar eines Wortes erfolgen. Dieser sprachliche Wechsel wird besonders deutlich im täglichen Leben von Einwanderergruppen, die bedeutende Minderheiten in einem anderen Kulturkreis bilden (Cetinoglu 2016). Diese Studie konzentriert sich auf die Bewertung der Code-Mixing von Personen, die sowohl Türkisch als auch Deutsch auf fortgeschrittenem Niveau beherrschen, durch Personen mit Deutsch als Erstsprache. Dabei erfolgt die Beurteilung während eines Gesprächs, das authentische Sprachaufnahmen verwendet.
Lene Siefert
“Die Kuh ist vor dem Baum.” –
Zum Erwerb der Versprachlichung räumlicher Relationen bei Kindern mit Autismus-Spektrum-Störung durch QTrobot
Die aktuelle Forschung zur Robot-Assisted Autism Therapy (RAAT) verdeutlicht das Potenzial des Einsatzes von Robotern in der Therapie von Autismus-Spektrum-Störungen (ASS, Szymona et al. 2021). Vielversprechend ist die Innovation QTrobot (QT), bei der ein social robot Kinder mit ASS bei der Bewältigung verschiedener Entwicklungsaufgaben unterstützen soll (Höhn et al. 2023). QT stellt Lerneinheiten bereit, die sich an den Meilensteinen des kindlichen Spracherwerbs orientieren und zur Beurteilung und Förderung sprachlicher Kompetenzen beitragen sollen (Nazari et al. 2023). Einen Schwerpunkt bilden Lerneinheiten zu lokalen Präpositionen, da Individuen mit ASS in diesem Bereich besonders häufig Schwierigkeiten zeigen (u. a. Bochynska et al. 2020). Studien zum ungestörten Spracherwerb belegen, dass sich Lokalisierungsausdrücke über einen langen Zeitraum und in einer relativ konstanten Reihenfolge entwickeln (Bowerman & Choi 2001). Infolgedessen kann zwischen früh und spät erworbenen sprachlichen Fähigkeiten differenziert werden (Bochynska et al. 2020). In diesem Vortrag wird eine beispielhafte Sprachstandserhebung mit QT zur Versprachlichung räumlicher Relationen bei Kindern mit ASS vorgestellt. Die explorative, qualitative Untersuchung zielt darauf ab, die individuellen sprachlichen Kompetenzen der Kinder abzubilden. Persönliche Faktoren wie der Autismus-Schweregrad, kognitive Fähigkeiten sowie Aspekte der Sprachbiographie werden in die Analyse einbezogen.