Abstract zum Gastvortrag
Gebärdensprachdolmetschen
– Zur Zusammenarbeit zwischen hörenden Gebärdensprachdolmetschenden und ihrer tauben Kundschaft
Dr. Laura Marie Maaß
Translation und damit auch Gebärdensprachdolmetschen sind ein Anwendungsfeld von Sprachwissenschaft. Sie situiert sich im Feld der Barrierefreien Kommunikation, die in den vergangenen wenigen Jahrzehnten in Deutschland, aber auch darüber hinaus, einen erheblichen Aufschwung genommen hat. Der Motor dieses Aufschwungs war eine Empowermentbewegung, die den Umgang mit Behinderung – hier konkret: Kommunikationsbehinderung – verändert hat. Inzwischen haben wir für Gebärdensprachverdolmetschung eine solide Rechtslage (Behindertengleichstellungsgesetze des Bundes und der Länder, Sozialgesetzgebung, diverse Verordnungen), die zur Ausprägung eines Marktes geführt hat. Diese wiederum war Treiber einer Professionalisierung und Akademisierung des Felds. Während früher Familienmitglieder oder Lehrpersonen mehr oder weniger spontan die Verdolmetschung übernommen haben, sind nun überwiegend akademisch ausgebildete Gebärdensprachdolmetschende im Einsatz. Über deren Situation sowie über ihre Zusammenarbeit mit der tauben Kundschaft wissen wir für Deutschland noch sehr wenig. Hier setzt die Studie an, die im Vortrag vorgestellt wird.
Erstmals wurde für Deutschland eine große Umfrage unter hörenden Gebärdensprachdolmetschenden und ihrer tauben Kundschaft mit konvergierenden Fragen durchgeführt. Auf diese Weise können dieselben Fragen aus beiden Perspektiven beantwortet werden, darunter die folgenden:
Der Vortrag stellt das Untersuchungsdesign sowie zentrale Ergebnisse dar und zeichnet damit ein Bild zur gegenwärtigen Situation des Gebärdensprachdolmetschens in Deutschland.