Neue Fellows im Januar
Der Beginn des neuen Jahres markiert auch den Beginn zweier weiterer Fellowships am Kolleg. Die Historikerin Radhika Singha (Jawaharlal-Nehru-Universität Neu-Delhi) ist Expertin für die Sozialgeschichte des Verbrechens und des Strafrechts. Der Rechtsanthropologe Armando Guevara Gil (Universidad para el Desarrollo Andino, Lircay, Peru) beschäftigt sich mit Rechtspluralismus im Andenraum. Wir wünschen beiden einen guten Start in Münster und freuen uns auf eine anregende Zusammenarbeit.
Die neuen Fellows im Porträt:
Dr. Armando Guevara Gil ist ein peruanischer Rechtsanthropologe und Historiker. Er promovierte in Rechtswissenschaften an der Universität Amsterdam, erwarb einen Master in Kulturanthropologie an der University of Wisconsin-Madison und einen Abschluss in Rechtswissenschaften an der PUCP in Lima. Seine Fachgebiete sind Rechtspluralismus, koloniales und republikanisches Recht in den Anden, Wasserrecht und indigene Rechte. Derzeit ist er Rektor der Universidad para el Desarrollo Andino (Lircay), Professor für Rechtswissenschaften an der Universidad Peruana de Ciencias Aplicadas (Lima), assoziierter Forscher am Instituto del Perú (Lima) und Affiliate Researcher am Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie. Am Kolleg wird er die normativen und juristischen Spannungen zwischen der katholischen Kirche und der jungen peruanischen Republik (1821-1852) untersuchen.
Prof. Dr. Radhika Singha promovierte an der Universität Cambridge mit einer Arbeit über britische Strafjustiz und staatliche Gewalt in Nordindien um 1800. Sie lehrte moderne und zeitgenössische indische Geschichte an der Universität Delhi, der Aligarh Muslim University und der Jawarharlal Nehru University, Delhi, wo sie 2021 als Professorin emeritiert wurde. Ihre Forschungsinteressen umfassen die Sozialgeschichte des Verbrechens, des Strafrechts und der Polizeiarbeit, koloniale Gouvernementalität in Bezug auf Arbeit und Mobilität, Identifikationspraktiken und -technologien sowie Grenzen und Grenzüberschreitung in Südasien. Ihr Forschungsprojekt am Kolleg über Landstreicherei im kolonialen Indien trägt den Titel „The Deportable and the Not-so-deportable: Vagrancy and ‚Foreignness‘ in Colonial India, 1864-1946“.