Weiterführende Schule
Im Sek-I-spezifischen Teilprojekt an der Universität Münster wird eine adaptive Lernumgebung entwickelt, die den Ausbau sprachlicher Kompetenzen im Bereich Konnektierung anhand von Klima- und Energiediskursen fördern soll. Die Schülerinnen und Schüler sollen komplexe Sachverhalte logisch durchdenken, versprachlichen und die Inhalte im Setting eines Planungsdiskurses, der auf ein zukunftsgerichtetes Handeln abzielt, kritisch reflektieren. Dabei wird die Verwendung sprachlicher Strukturen, die das Denken und Sprechen in Zusammenhängen unterstützen (u.a. Fachwörter, Konnektoren und Präpositionalphrasen, Formen der Modalisierung wie Modalverben, Konjunktiv, Partikeln), nicht formal, sondern aus der Perspektive ihrer kommunikativen Funktion erarbeitet.
Inhaltlich werden elektrochemische, geologische, ökologische, ökonomische sowie gesellschaftliche Aspekte des Thema Wasserstoff und somit besonders komplexe Zusammenhänge in den Blick genommen. Die Nutzung von Wasserstoff wird als klimafreundliche Alternative in Bereichen wie Energie, Industrie und Mobilität und somit als "integrale[r] Bestandteil der Energiewende" (BMWE, 2020, S. 6) eingeschätzt. In dem Projekt sollen die Lernenden im Sinne des Orientierungsrahmen für den Lernbereich „Globale Entwicklung“ (KMK & BMWZE, 2006), der einen Kompetenzausbau in den Bereichen „Erkennen, „Bewerten“ und „Handeln“ vorsieht, dazu befähigt werden, Informationen in einen größeren Zusammenhang einzuordnen und zu reflektieren. Deshalb werden sie abwechselnd mit Problem-Lösung- Problem-Abfolgen konfrontiert, welche die Lernenden nachvollziehen („erkennen“), einordnen („bewerten“) und im Rahmen von Planungsdiskursen fortführen sollen („handeln“).
Das Ziel des Teilprojektes besteht darin, durch eine Verzahnung von sprachdidaktischen Instrumenten und einem niveausensiblen Materialpool das Verstehen und das Versprachlichen inhaltlicher Zusammenhänge individualisiert zu fördern. Deshalb wird einerseits eine adaptive Sprachförderarchitektur entwickelt, die den Ausbau rezeptiver, produktiver und reflexiver sprachlicher Kompetenzen im Bereich der Verknüpfung von Informationen fördert. Andererseits wird der vielgestaltiger Materialpool aufgebaut, der multimodale Präsentationen unterschiedlicher Aspekte des Themas „Wasserstoff“ umfasst,. Auf dieser Grundlage verfassen die Lernenden kritische Erklärprodukte und setzen eigene Planungsdiskurse um. Dabei sollen sowohl Zusammenhänge als auch Widersprüche und Einschränkungen sprachlich angemessen dargestellen und eingeordnet werden.
Sowohl die Sprachförderarchitektur als auch der der inhaltliche Materialpool werden im Rahmen einer Design Research Studie entwickelt und iterativ erprobt, evaluiert und überarbeitet.
Projektleitung: Prof. Dr. Anne Berkemeier
Projektmitarbeiterin: Yvonne Elger, M.A.