Etappenübergreifende Systematisierung

In Zusammenhängen zu denken und sprachlich zu handeln ist bei zunehmend komplexer Wirklichkeitsentwicklung, deren wissensmäßiger Erschließung und gesellschaftlicher Praxisbewältigung ein notwendiges und quasi lebenslanges Lernziel. Das Hamburger Teilprojekt (TP HH) des linguistischen Verbundes ARCHĒ stellt sich dem insbesondere aus sprachtheoretisch reflektierter und die Bildungsetappen übergreifender Perspektive und verantwortet die sachlogische Angemessenheit des empirischen Arbeitsmaterials durch naturwissenschaftlich-technische Kooperationen.

'Zusammenhangsdenken', d.h. 'Konnektvität' und deren Prozessierung in der sprachlichen Konnektierung, wird im ARCHĒ-Verbund sprachpsychologisch begriffen. Dies lässt sich in der funktional-pragmatischen Handlungstheorie von Sprache präzisieren: Es geht zentral um das Verbalisieren von Zusammenhängen bei der Produktion oder Rezeption des propositionalen Gehaltes relativ zur Illokution und sodann um die Fähigkeit des angemessenen sprachlichen Äußerns beim Formulieren.

In einem solchen, weiten Sinn betrifft Konnektierung im reflektierten Denken sowohl den sachinternen Strukturkonnex als auch sachrelevante Wechselverhältnisse mit bestimmten anderen Sachstrukturen sowie die Vor- und Nachgeschichte von praktisch eingreifendem Handeln. Eine derart reale Vernetzung von Zusammenhängen erfährt man aktuell in der Klima- und Energiediskussion, insbesondere zur Nationalen Wasserstoffstrategie. Hieran setzt die projektierte Entwicklung einer adaptiven Sprachförderarchitektur im BMBF-Projekt ARCHĒ an. Konnexionssichere Erklär- und Argumentationsfähigkeit, kritische Rezeptions- und Produktionsbefähigungen über die Bildungsetappen Vorschule bis Sekundarstufe hinweg und zudem unter den Bedingungen gesellschaftlicher Mehrsprachigkeit sind angestrebt.

              Vorwiegende Aufgaben des ARCHĒ-Teilprojekts Hamburg sind:

(1) interdisziplinäre Kooperation mit der AG "Wasserstoff" in der Akademie der Wissenschaften in Hamburg;

(2) etappenübergreifende sprachanalytische Aufbereitung, Auswertung und Adaptierung des Textmaterials sowie der diesbezüglichen Diskurse im Unterricht (z.B. epB-Analyse);

(3) exemplarische Erstellung von Soll- und Ist-bezogener Qualifikationenmatrix (das Wechselverhältnis sprachlicher Qualifikationen betreffend) und linguistischem Kompetenzgitter;

(4) handlungsanalytische Reflexion der etappenübergreifenden Architektur;

(5) etappenübergreifende Adaptierung der Förderstruktur.

Projektleitung:               Prof. i.R. Dr. Angelika Redder

Projektmitarbeiter:        Christoph Breitsprecher, M.A