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Münster (upm)
Stoßen auf den Erfolg an: Prof. Dr. Christopher Deninger, Prof. Dr. Mario Ohlberger, Prorektorin Prof. Dr. Monika Stoll, Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels und Prof. Dr. Detlef Pollack (v. l.)<address>© Heiner Witte/MünsterView</address>
Stoßen auf den Erfolg an: Prof. Dr. Christopher Deninger, Prof. Dr. Mario Ohlberger, Prorektorin Prof. Dr. Monika Stoll, Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels und Prof. Dr. Detlef Pollack (v. l.)
© Heiner Witte/MünsterView

Exzellenzstrategie: Großer Erfolg für Universität Münster

Zwei Anträge bewilligt / WWU weiter im Rennen um den Titel "Exzellenzuniversität"

In der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder ist die Entscheidung in der ersten Förderlinie „Exzellenzcluster“ gefallen: Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (WWU) war im Wettbewerb mit zwei von insgesamt drei Cluster-Anträgen erfolgreich. Das gab die Exzellenzkommission heute (27. September) in Bonn bekannt. „Das ist ein großer Erfolg – für jeden einzelnen beteiligten Wissenschaftler und für die Universität insgesamt“, betonte WWU-Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels. „Wir haben damit erneut unter Beweis gestellt, dass wir zu den besonders forschungsstarken Hochschulen in Deutschland zählen. Auf der Basis der heutigen Entscheidung werden wir unser Profil weiter schärfen. Davon werden auch die Studierenden in der Lehre profitieren. Ich bin sehr froh darüber, dass sich die Anstrengungen und das Engagement aller Beteiligten gelohnt haben.“

Gefördert werden für die Dauer von sieben Jahren ab dem 1. Januar 2019 folgende Exzellenzcluster: „Religion und Politik. Dynamiken von Tradition und Innovation“ und „Mathematik Münster. Dynamik – Geometrie – Struktur“. Der Neuantrag des seit 2012 bestehenden Exzellenzclusters „Cells in Motion. Multiskalige Bildgebung zum Verständnis dynamischen Zellverhaltens in Organismen“ erhielt keine Förderzusage.

„Das anspruchsvolle Verfahren und der äußerst starke Wettbewerb bestätigen die Universität Münster als exzellenten Standort“, ergänzte Prof. Dr. Monika Stoll, WWU-Prorektorin für Forschung. „Wir bedauern sehr, dass der Clusterantrag „Cells in Motion“ nicht bewilligt wurde. Die Forschungsgebiete des Clusters werden auch in Zukunft an der WWU eine bedeutende Rolle spielen.“

Aufgrund der Bewilligung von mindestens zwei Clustern darf die WWU am 10. Dezember zudem einen Antrag auf Förderung als Exzellenzuniversität abgeben. Damit sollen Universitäten auf Basis erfolgreicher Exzellenzcluster als Gesamt-Institution gestärkt werden. „Der heutige Erfolg gibt uns natürlich Rückenwind für die Arbeit an diesem Antrag, an dem wir bereits intensiv arbeiten“, unterstrich Johannes Wessels. „Und er verleiht uns eine große Portion Optimismus.“ Die Entscheidung über diese Förderlinie wird am 19. Juli 2019 bekanntgegeben.

Informationen zu den Clustern:

Der Exzellenzcluster „Religion und Politik“ untersucht seit 2007 das komplexe Verhältnis von Religion und Politik quer durch die Epochen und Kulturen. Der Cluster fokussiert in der neuen Förderphase die Fragen, auf welche Weise Religion gesellschaftliche und politische Auseinandersetzungen stimulieren, eindämmen und modifizieren kann, worin die dynamische Potenz der Religion begründet liegt und welche externen Bedingungen ihre Mobilisierungsfähigkeit begünstigen beziehungsweise einschränken. Sprecher des Clusters ist der Religionssoziologe Prof. Dr. Detlef Pollack. Das beantragte Fördervolumen liegt bei 41 Millionen Euro.

Im Exzellenzcluster „Mathematik Münster" beschäftigen sich die Mathematikerinnen und Mathematiker mit der problemorientierten Entwicklung übergreifender dynamischer, geometrischer und struktureller Techniken. Dies dient der Klärung tiefliegender mathematischer Fragen in den Forschungsfeldern der Zahlen- und Gruppentheorie (A), von Räumen und Operatoren (B) sowie der mathematischen Modellierung und Approximation (C). Sprecher des Clusters sind Prof. Dr. Christopher Deninger und Prof. Dr. Mario Ohlberger. Die beantragte Fördersumme liegt bei 28 Millionen Euro.

Bis Oktober 2019 erhält der Cluster „Cells in Motion“ eine Überbrückungsfinanzierung, um laufende Forschungsprojekte abzuschließen. In den vergangenen sechs Jahren hat der Exzellenzcluster „Cells in Motion“ die traditionellen Grenzen zwischen einzelnen Fächern der Lebens- und Naturwissenschaften aufgebrochen und die Bildgebungsinfrastruktur zur Untersuchung von Zellen in Organismen nachhaltig ausgebaut. Mit dem Cells-in-Motion Interfaculty Centre und dem neuen Forschungsgebäude Multiscale Imaging Centre bleibt das interdisziplinäre Forschungs- und Ausbildungskonzept langfristig an der WWU verankert. Welche Möglichkeiten es gibt, die erfolgreiche Arbeit des Clusters darüber hinaus auf anderer Basis fortzusetzen, gilt es nun zu sondieren.

 

Zum Hintergrund:

Die Exzellenzstrategie ist die Fortführung der in 2005 initiierten Exzellenzinitiative und dient der Stärkung universitärer Spitzenforschung in Deutschland. Das Programm besteht aus zwei Förderlinien: Exzellenzcluster und Exzellenzuniversitäten. Anfang dieses Jahres reichten 41 Universitäten 88 Exzellenzcluster-Anträge bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ein. Heute teilten die DFG und der Wissenschaftsrat mit, dass insgesamt 57 Projekte von 34 Universitäten mit 385 Millionen Euro pro Jahr gefördert werden. Die erfolgreichen Universitäten, mit mindestens zwei bewilligten Exzellenzclustern, dürfen sich bis zum 19. Dezember um den Titel „Exzellenzuniversität“ in der zweiten Förderlinie bewerben.

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