Juristen und Philosophen forschen zum Thema Menschenwürde
Wissenschaftler der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) werden sich in einer neuen Forschungseinrichtung künftig mit rechtsphilosophischen Fragestellungen rund um das Thema Menschenwürde beschäftigen. Mit dem Ziel, die Philosophie und Rechtswissenschaft an der WWU systematisch zusammenzuführen, wurde dazu jetzt das "An-Institut für Rechtsphilosophische Forschung" gegründet - Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles unterschrieb die entsprechende Vereinbarung.
Finanziell wird die Einrichtung im ersten Förderzeitraum von 2017 bis 2027 mit rund sechs Millionen Euro von der gemeinnützigen, privaten Stiftung "Menschenwürde weltweit" unterstützt. Das Geld stammt größenteils von der amerikanischen Stifterin und Philosophin Prof. Lilia Castle. Die in der Sowjetunion geborene Wissenschaftlerin ist in vielfältiger Hinsicht gemeinnützig aktiv und engagiert sich vor allem für die Menschenwürde – auch aus leidvoller Erfahrung in ihrem Herkunftsland.
Wissenschaftliche Leiter des Instituts sind Philosoph Prof. Dr. Michael Quante sowie der Jurist und Rechtsphilosoph Prof. Dr. Thomas Gutmann. Beide sind zugleich geschäftsführende Gesellschafter der eigens gegründeten "Gesellschaft für Rechtsphilosophische Forschung gGmbH" als Trägerin des An-Instituts. "Die Menschenwürde ist der natürliche Begegnungsort von Philosophie und Rechtswissenschaft", sagte Michael Quante und verwies auf Artikel 1 des Grundgesetzes.
Die Verbindung nach Münster sei vor allem dem wissenschaftlichen Leiter der Stiftung "Menschenwürde weltweit", dem münsterschen Philosophen und WWU-Privatdozenten Dr. Jörg Hardy zu verdanken. Er wechselt zum 1. August dieses Jahres an die britische Universität Oxford.
Hintergrund An-Institut
Ein An-Institut ist eine organisatorisch und rechtlich eigenständige Forschungseinrichtung außerhalb der Hochschule. Sie erfüllt wissenschaftliche Aufgaben, die die von der Hochschule selbst wahrgenommenen Aufgaben ergänzen, und die deshalb durch das Rektorat der WWU als "Einrichtung an der Hochschule" anerkannt wird.