Ritterschlag der Chemie
Der Chemiker Ryan Gilmour, Professor an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU), ist zum Mitglied ("Fellow") der britischen "Royal Society of Chemistry" (RSC) gewählt worden. "In Großbritannien ist das eine große Ehre, die man als Chemiker erlangen kann. Es ist für mich ein Höhepunkt meiner Karriere", freut sich Ryan Gilmour, der im Exzellenzcluster "Cells in Motion" (CiM) eine Forschungsgruppe leitet. Als gewähltes Mitglied der britischen Forschergemeinschaft möchte der CiM-Professor das internationale Profil der Naturwissenschaften an der WWU weiter stärken.
Ryan Gilmour, geboren 1980 in Ayrshire (Schottland), forscht am Organisch-Chemischen Institut der WWU zu "molekularem Design". Seine Forschungsgruppe möchte Moleküle mit genau festgelegten Eigenschaften erschaffen, zum Beispiel künstliche Kohlenhydrate, die molekulare Strukturen im Körper "erkennen" und an bestimmten Stellen (Rezeptoren) andocken. Mithilfe molekularer Bildgebung könnten diese Rezeptoren dann sichtbar gemacht werden und Aussagen über Stoffwechsel-Prozesse und Krankheiten ermöglichen.
Wissenschaftlicher Werdegang
CiM-Professor Ryan Gilmour promovierte an der University of Cambridge in England und forschte danach am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr und an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) in der Schweiz. An der ETH hatte er anschließend eine "Alfred Werner Assistant Professorship" der Werner-Stiftung inne, durch die talentierte Nachwuchswissenschaftler in der Schweiz gefördert werden. Seit Oktober 2012 ist er Professor für Chemische Biologie an der WWU und seit 2013 Leiter einer Forschungsgruppe des Exzellenzclusters CiM. Für seine Forschung zu molekularem Design erhielt er im Jahr 2013 eine Förderung durch den Europäischen Forschungsrat (ERC), einen sogenannten ERC Starting Grant, um seine Forschungsgruppe weiter aufzubauen.
Die Royal Society of Chemistry
"Für das Wissen und das Wohl der Menschheit" lautet das Motto der RSC, ihren Ursprung die im Jahr 1841 in London hatte. Als Non-Profit-Organisation fördert sie internationale Vernetzung, Forschungsprojekte und Veröffentlichungen im Bereich der Chemie-Wissenschaften. Die weltweit größte Chemiker-Gesellschaft ist mit mehr als 51.000 Mitgliedern in vielen Ländern vertreten.