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Münster (upm/bn)

Beginn der Menschwerdung

Archäologe Prof. Dr. Karl Narr gestorben

Der Archäologe Prof. Dr. Karl Josef Narr, Emeritus der Abteilung für Ur- und Frühgeschichte der WWU MÜnster, ist am 12. Januar 2009 im Alter von 88 Jahren verstorben.

Karl Josef Narr wurde am 9. Juni 1921 in Düsseldorf geboren. Von 1946 bis 1950 studierte er an der Universität Bonn Vor- und Frühgeschichte, Ethnologie, Geologie, Klassische Archäologie, Universal- und Wirtschaftsgeschichte sowie Philosophie. 1950 schloss er sein Studium mit der Promotion ab. Seine Dissertation über das frühe Jungpaläolithikum ist bis heute ein Standardwerk.

Von 1953 bis 1959 war Narr an der Universität Göttingen als wissenschaftlicher Assistent tätig und habilitierte sich dort 1959 mit der Arbeit „Studien zur älteren und mittleren Steinzeit der Niederen Lande". 1965 wurde er auf das Ordinariat für Ur- und Frühgeschichte an der Universität Münster berufen, das er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1986 innehatte.

In seiner über zwanzigjährige Lehrtätigkeit wurden zahlreiche Studierende zur Promotion geführt. Von 1974 bis 1977 war er Dekan des damaligen Fachbereichs 14 "Alte und Außereuropäische Sprachen und Kulturen". Als Mitdirektor des Institutes für Frühmittelalterforschung legte er den Grundstein für die Entwicklung dieses Forschungsschwerpunktes an der Universität Münster.

Zentrale Schwerpunkte seiner stets fachübergreifenden Forschungen waren die für die Menschwerdung entscheidenden frühen Abschnitte der Menschheitsgeschichte. Sie mündeten ein in zahlreiche Monographien und Aufsätze sowie in einem zweibändigen „Handbuch der Urgeschichte".

Karl Josef Narr genoss über die Universität hinaus hohes Ansehen. So war er Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften, ordentliches Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts, langjähriger Vorsitzender des Nord- und Nordwestdeutschen Verbandes für Altertumsforschung und Fachgutachter vieler Förderungseinrichtungen.

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