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Münster (upm/ap).
Gruppenfoto des Therapeutinnen-Teams.<address>© PTA KiJu</address>
Die wissenschaftliche Leiterin Prof. Dr. Tanja Hechler (3. v. r.) und Geschäftsführerin Dr. Judith Silkenbeumer (2. v. r.) leiten das Team der Psychotherapieambulanz für Kinder und Jugendliche.
© PTA KiJu

Psychotherapieambulanz für Kinder und Jugendliche nimmt Arbeit auf

Neue Einrichtung bietet ab sofort Erstgespräche an

Die in diesem Frühjahr neu gegründete Psychotherapieambulanz für Kinder und Jugendliche (PTA KiJu) am Institut für Psychologie der Universität Münster bietet ab sofort Hilfe an. „Die Zahl psychischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen nimmt zu, insbesondere seit der Coronapandemie“, betont die wissenschaftliche Leiterin Prof. Dr. Tanja Hechler. Häufig litten die Betroffenen unter mehreren Störungen gleichzeitig. „Das erschwert die Behandlung, und bisher gibt es deutschlandweit nur wenige störungsübergreifende Therapieangebote. Genau hier setzen wir an.“ Das Angebot richtet sich an Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 6 bis 21 Jahren und deren Familien. Die Ambulanz (Fliednerstraße 21) hat aktuell kurzfristig Kapazitäten, eine Terminvereinbarung für ein Erstgespräch ist ausschließlich telefonisch (0251 8331310) möglich.

„In einem ersten Gespräch mit unseren Fachleuten schildern die Kinder und Jugendlichen beziehungsweise ihre Bezugspersonen ihre Probleme“, beschreibt die geschäftsführende Leiterin Dr. Judith Silkenbeumer den Ablauf. Anschließend erfolge eine umfassende Diagnostik. Hier beschreitet die Psychotherapieambulanz neue Wege, bei der auch Apps zum Einsatz kommen. „Ziel ist es, die Symptome auch in den Lebenswelten der Betroffenen zu erfassen. Nur so können wir die Dynamik der Störungen konkret nachvollziehen und unsere Psychotherapie daran anpassen.“ Aufbauend auf der Diagnostik erfolgt ein individuelles Therapieangebot.

Blick in einen Therapieraum mit Stühlen und Sitzecke.<address>© PTA KiJu</address>
Die Therapieräume sind in warmen Farben, mit Sitzecken und Spielzeug einladend gestaltet.
© PTA KiJu

Die „Kurzzeitintervention“ richtet sich speziell an Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren. „Ziel ist es, innerhalb von nur circa zehn Therapiesitzungen psychische Störungen wie Depression, Ängste und emotionale Probleme ambulant zu behandeln“, schildert Tanja Hechler. Sämtliche Diagnostik- und Psychotherapieangebote werden kontinuierlich durch ihre Arbeitseinheit „Klinische Psychologie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters“ am Institut für Psychologie wissenschaftlich begleitet. Dies gewährleistet eine Psychotherapie auf dem aktuellen Forschungsstand.

Eine weitere Besonderheit ist die Einbindung von Psychologie-Studierenden. Als Therapieassistenten nehmen sie im Rahmen eines Praktikums an den Psychotherapien in der PTA KiJu teil, stets begleitet von einer approbierten Therapeutin. „Wir möchten unseren Studierenden von Beginn an das wissenschaftliche Grundverständnis der Psychotherapie vermitteln und ihnen eine Ausbildung ermöglichen, die Forschung und klinische Praxis miteinander verknüpft“, unterstreicht Tanja Hechler.

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