Damals an der Universität: Die Entwicklung zur „Massenuniversität“
In den 1960er-Jahren tauchte im deutschen Sprachraum erstmals der Begriff „Massenuniversität“ auf, zu einer Zeit, als die Studierendenzahlen noch weit hinter den heutigen Zahlen zurückblieben. 1902 startete die wieder zur Universität erhobene Hochschule in Münster mit 1.000 Studenten (nur Männer), eine Zahl, die sich bis 1910 verdoppelte und bis 1920 vervierfachte. Bedingt durch die schwierigen sozialen und politischen Verhältnisse der Zwischenkriegs- und Kriegsjahre stagnierte sie mit einigen Höhen und Tiefen auf diesem Niveau. 1950 hatte die Universität 5.000 Studierende, 1960 rund 10.000. Natürlich muss den Zeitgenossen diese Zahl im Vergleich zu den vorherigen Jahrzehnten gewaltig vorgekommen sein.
Der größte Anstieg der Studierendenzahl innerhalb einer Dekade ergab sich von 1970 mit rund 18.000 Studierenden bis zu 38.000 Studierenden im Jahr 1980. Die Integration der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe Abteilung Münster tat ihr Übriges hinzu. 1988 lag die Studierendenzahl bei 44.400 und damit in etwa so hoch wie heute.
Autorin: Sabine Happ
Dieser Artikel stammt aus der Unizeitung wissen|leben Nr. 6, 2. Oktober 2024.