Projekt aus der Geoinformatik für offene Daten und Innovation gewürdigt
Zum dritten Mal hat der Stifterverband einen Preis an Projekte verliehen, die das Potenzial von offenen Forschungsdaten („open data“) für Innovationen und Gesellschaft stärken. Der erste Preis, dotiert mit 15.000 Euro, geht an das Projekt „OpenSenseMap“ unter der Leitung von Prof. Dr. Angela Schwering vom Institut für Geoinformatik der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster. Gemeinsam mit ihren Kollegen Dr. Thomas Bartoschek, Mario Pesch und Matthias Pfeil nahm sie bei einer Feierstunde am 7. November in Berlin die Auszeichnung entgegen. „Der Preis verdeutlicht, wie wichtig es ist, neben der Erforschung eigener wissenschaftlicher Fragen die Daten der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. So ermöglicht man anderen, die Forschungsergebnisse nachzuvollziehen und – vielleicht noch wichtiger – eigene Probleme durch die Nachnutzung der Daten zu erforschen,“ erklärte Angela Schwering. Das Preisgeld hilft dem Team zukünftig, durch statistische Analysen und systematische raum-zeitliche Korrelationen die Qualität der Daten zu überprüfen und zu verbessern.
Das Forschungsprojekt gehört zu den größten offenen globalen Sensornetzwerken für Umweltdaten, das konsequent Daten zur Verfügung stellt, etwa zu Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck und Feinstaub. Von einigen hundert Messstationen im Jahr 2016 wuchs die „OpenSenseMap“ auf mehr als 10.000 Messstationen mit über 11 Milliarden Messungen weltweit an. Die hohe Anzahl der Sensoren ermöglicht es, eine Vielzahl verschiedener Umweltphänomene auf lokaler oder regionaler Ebene zu analysieren. Mit dem Betrieb der Plattform können Bürgerinnen und Bürgern sowie Forschungseinrichtungen eigener Citizen-Science-Projekte (bürgerwissenschaftlicher Vorhaben) durchführen.
Der zweite Preis mit 10.000 Euro geht an Prof. Dr. Luigi Lo Iocano und Stephan Wiefling von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg für das Projekt „Login Data Set for Risk-Based Authentication“. Der dritte Preis, dotiert mit 5.000 Euro, geht an Dr. Sean Fobbe von der Ludwig-Maximilians-Universität München für das Projekt „Corpus of Decisions: International Court of Justice (CD-ICJ)“.
Open Data Impact Award
Die Auszeichnung wird vom Stifterverband in Kooperation mit dem Magazin DUZ vergeben. Der Preis soll als Anreiz gelten, Forschungsdaten offen zur Verfügung zu stellen und deren Sichtbarkeit zu erhöhen. Davon profitiert in erster Linie die Wissenschaft, wenn Datensätze von anderen Forschern überprüft und weiterentwickelt werden können, sowie die Gesellschaft, wenn aus Daten Innovationen entstehen.