
In der Wertschöpfung von Batterien liegt großes ökologisches Potenzial
In der zirkulären Wertschöpfung von Batterien liegt ein großes ökologisches und wirtschaftliches Potenzial. So senkt der Einsatz recycelter Materialien nicht nur die Kosten für die Ausgangsrohstoffe, sondern ermöglicht auch Energieeinsparungen in der Batterieproduktion. Ein jetzt im Fachmagazin „Advanced Energy Materials“ veröffentlichter Artikel zum Batterierecycling gibt nun Aufschluss darüber, welche Herausforderungen neue Materialkonzepte für das Batterierecycling mit sich bringen, warum „Design for Recycling“ ein vielversprechender Ansatz für eine nachhaltige Batteriewirtschaft ist und welche rechtlichen Rahmenbedingungen in den USA, der Europäischen Union (EU) und China vorherrschen. „Die dynamische Entwicklung des Batteriemarkts spiegelt sich auch in den eingesetzten Materialien wider. Auf Seiten der Aktivmaterialen wird beispielsweise oftmals ein Materialmix eingesetzt, der es erschwert, hohe Recycling-Effizienzen und Reinheiten der einzelnen Rohstoffe zu erreichen“, erklärt Dr. Sascha Nowak, Bereichsleiter Analytik und Umwelt am MEET Batterieforschungszentrum der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Hinzu komme, dass bestimmte Aktivmaterialien wie Lithium-Eisen-Phosphat (LFP) einen geringeren Materialwert im Vergleich zu beispielsweise Lithium-Nickel-Cobalt-Mangan-Oxid (NMC) haben. Das senke die Profitabilität des Recyclings.
Automatisierung, Materialdesign und direktes Recycling bieten Potenziale

Solche und weitere Ansätze werden in einigen Teilen der Welt durch rechtliche Rahmenbedingen für das Batterierecycling reguliert. In der EU und China sind die Batterieproduzenten für das Recycling ihrer Batterien verantwortlich. Darüber hinaus gibt es Bestimmungen für Sammelraten gebrauchter Batterien, Ziele für die Materialrückgewinnung und Labeling-Standards. Die Gesetze in den USA zielen insbesondere auf das Recycling von Nickel-Cadmium- und Blei-Säure-Akkus ab. Umfassendere Vorgaben, die das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien einschließen, gelten bisher nur in vier Bundesstaaten.
Veröffentlichung im Fachmagazin „Advanced Energy Materials“
Die detaillierten Ergebnisse zu den Entwicklungen des Batterierecyclings haben Dr. Sascha Nowak und Jonas Neumann mit Prof. Dr. Martina Petranikova, Department of Chemistry and Chemical Engineering, Industrial Material Recycling der Technischen Hochschule Chalmers, Dr. Marcel Meeus, Energy Materials Industrial Research Initiative, Dr. Jorge D. Gamarra und Ass.-Prof. Dr. Reza Younesi, Department of Chemistry der Universität Uppsala, sowie Prof. Dr. Martin Winter, MEET Batterieforschungszentrum und Helmholtz-Institut Münster, im Fachmagazin „Advanced Energy Materials“ veröffentlicht.
Recycling of Lithium-Ion Batteries—Current State of the Art, Circular Economy, and Next Generation Recycling. Advanced Energy Materials. DOI: 10.1002/aenm.202102917