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Münster (upm/vl/kk)
Diese Visualisierung gibt einen ersten Eindruck von dem Gebäude, das in der Nähe des Coesfelder Kreuzes entstehen soll.<address>© BLB NRW, Niederlassung Münster</address>
Diese Visualisierung gibt einen ersten Eindruck von dem Gebäude, das in der Nähe des Coesfelder Kreuzes entstehen soll.
© BLB NRW, Niederlassung Münster

Neuer Forschungsbau: An der WWU entsteht das "Centre of Mathematics Münster"

Beschluss der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz / Baubeginn Anfang 2022

Die Westfälische Wilhelms-Universität (WWU) Münster hat auch die „Gemeinsame Wissenschaftskonferenz“ (GWK) mit ihrem innovativen Konzept für den Forschungsbau „Centre of Mathematics Münster“ (CMM) überzeugt. Nachdem der Wissenschaftsrat im April die Förderung empfohlen hatte, steht nach einem GWK-Beschluss nunmehr fest: Der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen unterstützen das Vorhaben mit rund 31 Millionen Euro. Neben der WWU erhalten sieben weitere Hochschulen und eine Leibniz-Einrichtung neue Forschungsbauten.

Das rund 3500 Quadratmeter Meter große CMM wird auf einer unbebauten Fläche am Orléans-Ring in der Nähe des Coesfelder Kreuzes entstehen. Derzeit läuft die Ausschreibungsphase, ab Frühjahr 2022 wird das Baufeld vorbereitet, im Laufe des Jahres 2025 soll der Forschungsbau bezugsfertig sein. Bauherr des Projekts ist der Bau- und Liegenschaftsbetrieb Nordrhein-Westfalen (BLB NRW).

Im Mittelpunkt des Konzepts, das dem CMM zugrunde liegt, steht die Zusammenarbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den unterschiedlichen mathematischen Teilgebieten. Die Forschungsprogrammatik, die von 37 Forschungsgruppen und zehn Nachwuchsgruppen aus vier Instituten getragen wird, hat zum Ziel, übergreifende Zugänge und Techniken zur Lösung zentraler mathematischer Probleme zu entwickeln, die wiederum eine wichtige Grundlage für Anwendungen zum Beispiel in der Medizin, Biologie oder Physik sein können. Das neue Forschungszentrum soll zudem die internationale Sichtbarkeit des Mathematik-Standorts Münster erhöhen und exzellente wissenschaftliche Nachwuchskräfte aus der ganzen Welt anziehen.

In den vergangenen Jahren punktete die WWU mit einer Reihe neuer Forschungsgebäude: beispielsweise mit dem „Medizinischen Forschungscentrum“ (MedForCe), dem „Body & Brain Institut Münster“ (BBIM), die sich beide aktuell im Bau befinden, dem bereits weit vorangeschrittenen "Multiscale Imaging Centre" (MIC) sowie dem 2018 fertiggestellten „Center for Soft Nanoscience“ (SoN). „Der Neubau für die Mathematik setzt den Erfolg für eine exzellente Forschungsinfrastruktur an der WWU fort. Wir freuen uns, dass mit diesem Leuchtturm-Projekt die Forschung in der Mathematik auf ein neues Level gehoben wird – sowohl für unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als auch für unsere Studierenden, externen Gäste und Partner“, betont Forschungs-Prorektorin Prof. Dr. Monika Stoll.

Informationen zum Gebäude

Da viele mathematische Durchbrüche durch zufällige Interaktionen entstehen, sollen diese im CMM durch zahlreiche wissenschaftliche Programme und intelligente architektonische Lösungen gefördert werden. Offenheit und Flexibilität werden die Gebäudephilosophie prägen und sich in den Plänen widerspiegeln, die die münstersche BLB-Niederlassung entworfen hat: Lichthöfe und Glaswände sollen spontane Kommunikation und Zusammenarbeit ermöglichen, verschiebbare Tafelelemente zu mathematischen Diskussionen einladen.

Parallel zum Forschungsbau plant die WWU, nach und nach die Gebäude des Fachbereichs Mathematik und Informatik durch neue zu ersetzen. Das CMM mit seiner auffälligen, kristallinen Metallfassade soll das Eingangsgebäude und das architektonische Highlight des neuen Mathe-Campus am Coesfelder Kreuz werden.

Förderung von Forschungsbauten an Hochschulen

Seit Mai 2007 fördern Bund und Länder Investitionen in Forschungsbauten an Hochschulen einschließlich Großgeräten. Der Bund und die Bundesländer stellen dafür jährlich zusammen rund 400 Millionen Euro zur Verfügung, davon sind 170 Millionen Euro für Großgeräte vorgesehen. Die Mittel stellen je zu Hälfte der Bund und das jeweilige Bundesland bereit. Die Anträge für Forschungsbauten werden durch den Wissenschaftsrat auf ihre Qualität überprüft. Der 1957 gegründete Wissenschaftsrat ist das älteste wissenschaftspolitische Beratungsgremium in Europa. Er berät die Bundesregierung und die Regierungen der Länder in allen Fragen der inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Wissenschaft, der Forschung und des Hochschulbereichs. Auf Grundlage seiner Empfehlungen entscheidet die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz über die Förderung.

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