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Münster (upm/kk)
Das &quot;Human Frontier Science Program&quot; stärkt die interkontinentale Zusammenarbeit und interdisziplinäre Spitzenforschung in den Lebenswissenschaften.<address>© WWU - Robert Matzke</address>
Das "Human Frontier Science Program" stärkt die interkontinentale Zusammenarbeit und interdisziplinäre Spitzenforschung in den Lebenswissenschaften.
© WWU - Robert Matzke

"Human Frontier Science Program": Förderpreis für Benjamin Risse

Internationales Team erforscht Zusammenhang von künstlicher Intelligenz und Pflanzen-Bestäubung

Der Forschungsförderpreis „Program Grant“ des internationalen „Human Frontier Science Program“ (HFSP) in der Auswahlrunde 2021 geht an Prof. Dr. Benjamin Risse vom Fachbereich Mathematik und Informatik der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster. Der Informatiker erhält die auf drei Jahre angelegte Förderung für ein Projekt zur Erforschung neuer KI-Algorithmen und Bildgebungssystemen zur Untersuchung von Pflanzen-Bestäuber-Interaktionen; KI steht für "künstliche Intelligenz“. Das Vorhaben setzt er mit einem internationalen Team um.

Das Auswahlverfahren für HFSP-Förderungen ist anspruchsvoll. Von ursprünglich 709 Anträgen von Forschern aus mehr als 50 Ländern werden nach einem mehrstufigen Auswahlverfahren nun 28 Projekte gefördert – sieben in der Förderlinie „Early Career“ und 21 in der Linie „Program Grants“. Jedes Teammitglied erhält drei Jahre lang zwischen 110.000 und 125.0000 US-Dollar pro Jahr, das entspricht insgesamt rund 300.000 Euro.

Projekt-Details

Prof. Dr. Benjamin Risse<address>© WWU - Janna Knieriemen</address>
Prof. Dr. Benjamin Risse
© WWU - Janna Knieriemen
Die Wissenschaftler, bestehend aus Pflanzen-Genetikern (Schweden), Insekten-Forschern (USA) und Informatikern aus der Arbeitsgruppe um Benjamin Risse, untersuchen sogenannte Pflanzen-Bestäuber-Interaktionen. Diese Interaktionen dienen sowohl der Pflanze als auch den Tieren, indem sie zum Beispiel die Bestäubung und die Aufnahme von Nektar ermöglichen und so eine zentrale Rolle in der Funktion unserer Ökosysteme einnehmen. Die Forscher möchten unter anderem Erkenntnisse über nachhaltige und effiziente landwirtschaftliche Lebensmittelproduktionswege erhalten. „Vor allem in Zeiten der globalen Erwärmung und des Insektensterbens wird dieses Zusammenspiel eine wichtige Rolle spielen“, sagt Benjamin Risse.

Die Arbeitsgruppe von Benjamin Risse wird vor allem die Entwicklung der Erfassungs- und Analysewerkzeuge übernehmen, die es den Kollegen aus der Biologie und Ökologie ermöglicht, das Verhalten der Insekten bei der Bestäubung der Pflanzen quantitativ zu untersuchen. „Die computergestützte Analyse von kleinen, häufig nur schwer zu unterscheidenden Objekten wie Insekten in dynamischen Umgebungen ist bis heute nicht ohne weiteres möglich und stellt auch moderne KI-Algorithmen vor eine große Herausforderung“, erklärt Benjamin Risse. Die Forschung der münsterschen Informatiker konzentriert sich daher auf die Grenzen aktueller KI-Verfahren zur maschinellen Bildanalyse. Die Wissenschaftler hoffen, dass die im Projekt entwickelten Verfahren zukünftig für viele weitere Einsatzgebiete in der Nachhaltigkeitsforschung eingesetzt werden können. So würden diese zum Beispiel bei der Entwicklung von visuellen Insekten-Kamerafallen helfen.

Informationen zum Human Frontier Science Program

Das Human Frontier Science Program ist ein internationales Förderprogramm, das die International Human Frontier Science Program Organization (HFSPO) mit Sitz in Straßburg (Frankreich) verantwortet. Sein Ziel ist es, die interkontinentale Zusammenarbeit und interdisziplinäre Spitzenforschung in den Lebenswissenschaften zu fördern. Die HFSPO erhält finanzielle Unterstützung von den Regierungen und Forschungsräten Australiens, Kanadas, Frankreichs, Deutschlands, Indiens, Israels, Italiens, Japans, der Republik Korea, Neuseelands, Singapurs, der Schweiz, Großbritanniens und der USA sowie von der Europäischen Union.

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