
Einsamkeit und Erkrankungen hängen zusammen
Es gibt einen Zusammenhang zwischen sozialer Isolation und einer schlechteren Gesundheit. Einsame Menschen leiden unter anderem häufiger unter chronischen körperlichen Beschwerden, Gebrechlichkeit, Herzerkrankungen, Schlaganfällen oder Unterernährung. Außerdem haben sie oft psychische Beschwerden. Zu diesem Ergebnis kommen Psychologinnen und Psychologen der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster. Die Studie wurde jetzt in der Fachzeitschrift „BMJ Open“ veröffentlicht.
Hintergrund und Methode

Die Daten stammen aus der Zeit vor der Corona-Pandemie. „Wir nehmen an, dass die gegenwärtige Corona-Krise und die damit verbundenen Kontaktbeschränkungen das Problem der sozialen Isolation und der Einsamkeit deutlich vergrößern. Deswegen sollte jeder Einzelne von uns bewusst überlegen, was wir gegen unsere eigene soziale Isolation und Einsamkeit sowie auch die von anderen Menschen unternehmen können“, unterstreicht der Psychologe. Die Bürger sollten deswegen die Vielfalt der digitalen Kommunikationsmöglichkeiten nutzen sowie über alltägliche Gesten und Hilfestellungen nachdenken, die trotz Corona-Regeln möglich sind. „Aber auch der Staat“, betont Nexhmedin Morina, „sollte zusätzliche Maßnahmen gegen soziale Isolation und Einsamkeit ergreifen und die in diesem Bereich tätigen Organisationen und Vereine unterstützen.“
Originalpublikation
Morina, N., Kip, A., Hoppen, T. H., Priebe, S., & Meyer, T. (2021). A potential impact of physical distancing on physical and mental health. A rapid narrative umbrella review of meta-analyses on the link between social connection and health. BMJ Open, 0:e042335.
DOI: 10.1136/bmjopen-2020-042335